Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert 15 Panzer an Tschechien, damit der Nato-Staat modernen Ersatz bekommt für Panzer sowjetischer Bauart, die an die Ukraine abgegeben wurden. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten Vertreter Deutschlands und Tschechiens am Dienstag in Prag, wie Rheinmetall mitteilte.
Laut früheren staatlichen Angaben geht es um 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 und um einen Bergepanzer Büffel. Berliner Kreisen zufolge beläuft sich das Finanzvolumen auf umgerechnet 157 Millionen Euro.
Das erste Fahrzeug soll im Dezember übergeben werden, Ende 2023 soll die Auslieferung abgeschlossen sein. Im Auftrag enthalten sind Munition sowie Dienstleistungen für die Ausbildung und die Ersatzteilversorgung.
Rheinmetall liefert im Zuge des sogenannten Ringtauschs Kampfpanzer. Der Ringtausch ist ein von der deutschen Bundesregierung entwickeltes Verfahren, um die Ukraine bei deren Anstrengungen gegen die russische Invasion in Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn und NATO-Partnern unterstützen zu können. Dabei geben NATO-Partner Großgerät aus vormals sowjetischer Produktion an die Ukraine ab und erhalten dafür verfügbare Systeme aus westlicher Produktion.
Am Montag hat die Privatbank Berenberg die Einstufung für Rheinmetall auf "Buy" mit einem Kursziel von 220 Euro bestätigt. Kurzfristig seien die Finanz- und Stimmungslage stark vom schwer abschätzbaren Auftragseingang abhängig, schrieb Analyst George McWhirter in einem am Montag vorliegenden Ausblick auf den Quartalsbericht am 10. November. Langfristig bleibt er aber sehr optimistisch.
Die Aktie von Rheinmetall kann von der heutigen Meldung nicht profitieren. Sie notiert 0,6 Prozent im Minus bei 146,60 Euro. Anleger sollten bei der Aktie weiter an Bord bleiben. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und die Bewertung an der Börse ist attraktiv.