Nix gewesen, noch nicht einmal Spesen: Seit Jahren schaut Bundeskanzler Olaf Scholz als bekennender Sparbuch-Fan bei den Erträgen auf sein Erspartes in die Röhre, während am Aktienmarkt Milliarden an die Anleger ausgeschüttet werden. Und das wird auch 2023 so sein. Wie die Société Générale schreibt, hätte rund ein Viertel der 40 DAX-Konzerne sogar eine höher als erwartete Ausschüttung an die Aktionäre in Aussicht gestellt, etwa die Hälfte der Unternehmen wird ihre Dividende erhöhen. Unter dem Strich, so die Bank, steige die Ausschüttung gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent und das, obwohl mit Linde ein besonders ausschüttungsstarker Konzern dem DAX den Rücken gekehrt hat.
Eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal des DAX. Berechnungen der DZ Bank Research ergeben, dass die 100 größten Unternehmen hierzulande die Rekordsumme von voraussichtlich 62 Milliarden Euro auszahlen werden, im Jahresvergleich ein erstaunliches Plus von zehn Prozent, wenn man das durch Ukrainekrieg, Lieferkettenprobleme und Inflation abermals schwierige Geschäftsumfeld berücksichtigt. Die Leistung der Konzerne bei der Einbindung ihrer Investoren ist umso beeindruckender, da sie eine hohe Konstanz aufweist (Grafik). Seit Jahren steigen die Ausschüttungen an, allen Krisen zum Trotz und teilweise sehr deutlich.
Europas Top-Versicherer, die Allianz, wird Anleger mit einer Dividende von 11,40 Euro verwöhnen, was einer Rendite von 5,2 Prozent entspricht. Seit 2003 hat sich der Ausschüttungsbetrag je Aktie in etwa versiebenfacht.
Die Münchener sind allerdings nicht die Einzigen, die den Shareholder-Value-Gedanken vorleben. Für die aktuelle Titelstory hat DER AKTIONÄR elf nationale und internationale Unternehmen gescreent, bei denen neben einer konstanten Ausschüttungspolitik die Aussichten für das operative Geschäft ebenfalls überzeugen – damit sich die Anleger schon heute auf das kommende Jahr freuen können.
