Aus der heutigen Ausgabe von Maydorns Meinung: Unterschiedlicher können sich Aktienempfehlungen kaum entwickeln. Die Aktie des chinesischen Solarkonzerns JinkoSolar fällt gerade um weitere sieben Prozent und hat seit Jahresbeginn nun schon um 17 Prozent nachgegeben. Medigene hat sich indes zum absoluten TecDAX-Überflieger entwickelt und in den ersten Tagen des noch jungen Börsenjahres um satte 24 Prozent zugelegt.
Die Hintergründe sind schnell erzählt: Die ohnehin zuletzt wenig begehrte Aktie von JinkoSolar hat durch die Einführung von Strafzöllen für Solarmodule in den USA einen Teil seiner letzten treuen Aktionäre verloren während die Aktie von Medigene von einer allgemeinen Biotech-Übernahmeeuphorie und einer vergleichsweise niedrigen Bewertung in immer neue Höhen getrieben wird.
Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen?
Das ist die Betrachtung der Vergangenheit, die an der Börse aber bekanntlich wenig zählt. Die Frage ist nun vielmehr, wie es weitergeht und was man als Aktionär einer der beiden oder sogar beider Aktien tun sollte. Wenn man nach der in der Regel richtigen Börsenweisheit „Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen“ handelt, dann ist die Antwort klar: Raus aus JinkoSolar und Medigene auf jeden Fall weiter halten. Andererseits ist es natürlich verlockend, bei Medigene einen schönen schnellen Gewinn mitzunehmen und JinkoSolar mit einem ordentlichen Discount vielleicht noch einmal nachzukaufen.
Ziel: 100 oder mehr Prozent
Weil beide Aktien im Gamechanger-Depot des maydornreport mit dabei sind, habe ich mich bereits recht intensiv mit den gerade ausgeführten Gedankengängen beschäftigt und bin zu einem – wenn auch vorläufigen – Ergebnis gekommen: Einfach gar nichts machen! Dass ist nicht nur einfach, sondern in diesem Fall auch erst einmal die beste Lösung. Ein Verkauf von Medigene kommt absolut nicht in Frage, weil ich die Aktie nicht für das Gamechanger-Depot gekauft habe, damit sie um 20 oder 30 Prozent steigt, das Ziel sind eher 100 oder mehr Prozent. Und die kann man eben nur dann erreichen, wenn man nicht schon bei plus 24 Prozent Gewinne mitnimmt. Ab 20 Euro denke ich vielleicht über einen Teilverkauf nach, aber darunter gebe ich kein Stück aus der Hand.
Zölle niedriger als erwartet
Bei JinkoSolar ist die Entscheidungsfindung schon deutlich schwieriger. Zumal sich durch die jüngsten Abschläge auch das Chartbild drastisch verschlechtert hat. Die Aktie ist auf das niedrigste Niveau seit Juli 2017 abgerutscht, sämtliche Unterstützungen haben nicht gehalten. Aber genau diese Tatsache war sicherlich mitverantwortlich, dass die Aktie insbesondere gestern und heute so stark unter die Räder gekommen ist. Denn die US-Strafzölle auf Solarmodule und –zellen waren letztlich allgemein erwartet worden und sind mit 30 Prozent sogar moderater ausgefallen als von einigen Experten befürchtet.
Hinzu kommt, dass JinkoSolar ohnehin nur rund zehn Prozent seiner Module in die USA verkauft und so selbst ein kompletter Wegbruch des US-Geschäftes zu verschmerzen wäre. Selbst ohne die USA läge der Umsatz von JinkoSolar noch immer bei drei Milliarden Dollar und damit beim Vierfachen des aktuellen Börsenwertes. Und abgesehen von den USA läuft das Geschäft bei JinkoSolar so gut wie schon lange nicht mehr.
Was denken die anderen?
Kurzum, der jüngste Absturz von JinkoSolar erscheint überzogen. Und wenn ich diese Meinung nicht exklusiv habe, dann sollte sich die Aktie auch relativ zügig wieder erholen. Und deswegen habe ich sie nicht aus dem Gamechanger-Depot verkauft, sondern warte zunächst die weitere Entwicklung ab.
Jetzt wissen Sie nicht nur, wie ich Entscheidungen treffe, sondern kennen auch zwei Aktien des Gamechanger-Depots. Wenn Sie die anderen auch noch wissen wollen, dann sollten Sie den maydornreport lesen. Mehr Informationen gibt es auf www.maydornreport.de.
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