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04.10.2024 Michael Schröder

Redcare Pharmacy: Wird die Werbeoffensive belohnt?

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Redcare Pharmacy

Die Zahlen von Redcare Pharmacy seien durchweg stark ausgefallen und der Umsatz mit dem E-Rezept in Deutschland sei das Highlight, so Jefferies-Analyst Martin Comtesse. Die Online-Apotheke rechnet nach dem dritten Quartal im Gesamtjahr wegen der höheren Werbeausgaben für das E-Rezept aber mit einem geringeren Gewinn als bisher. Etwas optimistischer wird der DocMorris-Konkurrent aber bei seinem Umsatzziel.

Mit Blick auf das Wachstum im dritten Quartal konnte Redcare die Erwartungen mehr als erfüllen. Der Umsatz zog in den drei Monaten bis Ende September im Vergleich zum Vorjahr um etwas mehr als ein Fünftel auf 574 Millionen Euro an. Das war etwas mehr, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Der Erlös mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten wuchs um 20 Prozent auf 383 Millionen Euro. Die Zahl der aktiven Kunden lag Ende September bei 11,9 Millionen und damit 400.000 mehr als noch Ende Juni – im Vergleich zum Vorjahr sind es 1,4 Millionen mehr.

Besonders wichtig: Viele Kunden bestellen würden bereits zum zweiten, dritten oder sogar vierten Mal etwas bestellen, so Unternehmenschef Olaf Heinrich. Es sei also jetzt der richtige Zeitpunkt, das Potenzial, das sich durch das E-Rezept (E-Rx) bietet, voll auszuschöpfen. Aus diesem Grund will der Konzern die Marketingaktivitäten verstärken. „Diese Investition wird sich in der Zukunft überproportional auszahlen“, sagte Finanzvorstand Jasper Eenhorst. Die Redcare-Marke Shop Apotheke wirbt unter anderem seit einiger Zeit mit dem TV-Moderator Günther Jauch.

Die erhöhten Aufwendungen gehen aber ins Geld: Die Marge basierend auf dem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwartet der Vorstand im laufenden Jahr daher jetzt zwischen 1,2 und 2,2 Prozent. Bisher hatte das Unternehmen eine Marge von zwei bis vier Prozent in Aussicht gestellt.

Etwas optimistischer wird der DocMorris-Konkurrent aber bei seinem Umsatzziel. Beim Erlös peilt Redcare jetzt 2,35 bis 2,5 Milliarden Euro an. Damit wurde das untere Ende der Spanne um 50 Millionen erhöht.

Umgerechnet in absolute Werte bedeuten die neuen Prognosen im laufenden Jahr einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen rund 28 und 55 Millionen Euro. Bisher hatte das Unternehmen mit einem operativen Ergebnis zwischen 46 und 100 Millionen Euro gerechnet.

Die neue Ergebnisprognose liegt deutlich unter der bisherigen Durchschnittsschätzung. Analysten rechneten bisher im Schnitt mit einem Umsatz von 2,36 Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Gewinn von 66 Millionen Euro. Dies entspräche einer Marge von rund 2,8 Prozent. 2023 hatte Redcare 1,8 Milliarden Euro umgesetzt und dabei operativ 53 Millionen Euro verdient. Die operative Marge lag im vergangenen Jahr damit bei drei Prozent.

Redcare Pharmacy (WKN: A2AR94)

Grundsätzlich bleibt DER AKTIONÄR für den Online-Apotheken-Markt optimistisch gestimmt. Das Wachstumspotenzial ist nach wie vor enorm, allen voran bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten. Redacare agiert hier am Puls der Zeit und fährt die Marketing-Ausgaben entsprechend hoch. Das dürfte sich sicher positiv auf die Kundenzahlen auswirken. Die Prognose für die Erlöse steigt entsprechend, allerdings nur moderat. Im Gegenzug fällt die Kürzung der Marge deutlicher aus. Es bleibt abzuwarten, welche Karte die Investoren nach der zuletzt recht starken Kursentwicklung kurzfristig spielen werden. Mittelfristig bleibt DER AKTIONÄR weiterhin von der Wachstumsstory des Unternehmens überzeugt.

(Mit Material von dpa-AFX)

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