Hinter den Adesso-Aktionären liegt ein bewegtes Jahr. Am Ende wurde die unterjährig gesenkte Guidance klar übertroffen. Die Aktie erwacht derweil aus ihrer mehrmonatigen Lethargie und setzt zur Trendfortsetzung an.
Adesso begleitet seine Kunden bei der Entwicklung und der Nutzung der eigenen Geschäftsprozesse mit Beratung und unter dem Einsatz von geeigneten Softwaresystemen sowie IT-Lösungen. Mit der Unterstützung der Dortmunder können Unternehmen nicht nur flexibler auf Marktanforderungen reagieren und produktiver arbeiten – sie können auch die digitale Transformation ihrer Firma aktiv mitgestalten. Zudem wird für den Versicherungsbereich mit der Plattform in|sure eine komplette Software für alle zentralen Prozesse im Versicherungswesen etabliert. Das enorme Potenzial dieser neuen Softwarelösungen, ausgelöst durch den Modernisierungsbedarf der heimischen Versicherungskonzerne, sorgt für viel Fantasie.
Ende August hatte der AKTIONÄR-Hot-Stock die EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2017 gesenkt. Statt in der Spanne von 23 bis 27 Millionen Euro sollte das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen zwischen 20 und 24 Millionen Euro liegen. Vor wenigen Tagen legte der IT-Dienstleister aber nach: „Das fortgesetzte Umsatz- und Ergebniswachstum im vierten Quartal führt voraussichtlich zu einem Übertreffen des Prognosewerts für den Konzernumsatz (270 bis 300 Millionen Euro) und des im August 2017 angepassten Prognosewerts für das EBITDA für das Gesamtjahr 2017“, hieß es aus der Firmenzentrale.
DER AKTIONÄR erwartet beim Umsatz für 2017 einen Wert von 320 Millionen und ein EBITDA in Höhe von 25 Millionen Euro. Damit dürfte am Ende zum einen das operative Ergebnis des Vorjahres von 23,1 Millionen Euro übertroffen und zum anderen auch die ursprüngliche Prognose von 23 bis 27 Millionen Euro erreicht werden. Unterm Strich könnten 1,70 Euro Gewinn je Aktie stehen. Detaillierte Zahlen veröffentlichen die Dortmunder erst nach Ostern.
Was ist passiert? Der Gesellschaft ist es gelungen, die Ergebnisdelle aus dem zweiten Quartal noch im gleichen Jahr auszubügeln. Geholfen haben der Anstieg der kundenverrechenbaren Stunden pro Mitarbeiter und die Lizenzumsätze mit den eigenen Produkten und Lösungen. Im laufenden Jahr dürften die Erlöse auf mindestens 370 Millionen Euro und das EBITDA Richtung 30 Millionen Euro steigen. Der Gewinn je Aktie könnte auf 2,65 Euro steigen.
Mit den Zahlen wird deutlich, dass die Aktie fundamental attraktiv ist und auf dem aktuellen Kursniveau noch über deutliches Kurspotenzial verfügt. Wachstumstreiber bleiben auch künftig das Kerngeschäft mit Beratung und individueller Softwareentwicklung, der Ausbau der eigenen Versicherungssoftwareprodukte in|sure sowie weitere Unternehmenszukäufe. Beflügelt von einem positiven Newsflow dürfte die Aktie daher schon bald aus ihrer mehrmonatigen Seitwärtsbewegung ausbrechen und eine neue Aufwärtsbewegung starten. Kurse jenseits der 70-Euro-Makre liegen im laufenden Jahr daher im Rahmen des Möglichen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.