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13.08.2020 Marion Schlegel

Qiagen: Übernahme gescheitert – was nun?

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Qiagen

Die geplante milliardenschwere Übernahme des Biotechnologie- und Gendiagnostikunternehmens Qiagen durch den US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific ist geplatzt. Wie die Amerikaner am Donnerstag mitteilten, wurden nicht genügend Papiere angedient. An der Börse wurde die Nachricht positiv gewertet: Die Qiagen-Aktie legte sogar leicht zu.

Mit Auslaufen des Übernahmeangebots am 10. August war die Offerte der Amerikaner den Angaben zufolge lediglich für 47,02 Prozent des ausstehenden Qiagen-Aktienkapitals angenommen worden. Damit seien die Übernahmebedingungen nicht erfüllt und die Kauf-Vereinbarung nichtig, hieß es von Thermo Fisher. Weil der geplante Zukauf nun platzt, muss Qiagen die vereinbarte Vertragsstrafe von 95 Millionen Dollar an die Amerikaner zahlen – nach aktuellem Umrechnungskurs etwa 81 Millionen Dollar.

Qiagen (WKN: A2DKCH)

Qiagen teilte nach dem Scheitern des Deals mit, dass Vorstand und Aufsichtsrat die Entscheidung der Aktionäre respektierten. Der Konzern werde seine "erfolgreiche Wachstumsstrategie mit dem Ziel einer deutlichen Wertsteigerung für Aktionäre und andere Interessengruppen" fortsetzen, hieß es weiter.

Das Qiagen-Management hatte sich im März mit dem US-Laborausstatter auf die rund zehn Milliarden Euro schwere Übernahme geeinigt. Gerüchten zufolge hatten die Amerikaner bereits Ende 2019 beim MDAX-Unternehmen angeklopft, doch erst beim zweiten Anlauf waren sich beide Seiten einig geworden. Doch dann folgte ein monatelanges Ringen um die Gunst der Aktionäre. Die hofften womöglich auf Besseres, nachdem Qiagen dank seiner Corona-Tests plötzlich zu den Gewinnern der Pandemie zählte und gute Quartalsergebnisse auswies.

Damit stieg der Druck auf die Amerikaner, das Angebot zu erhöhen. Doch obwohl Thermo Fisher im Juli dann tatsächlich den Deal mit einer von 39 auf 43 Euro je Aktie aufgestockten Offerte versüßte und die Annahmeschwelle von 75 auf 66,67 Prozent der Qiagen-Anteile senkte, blieben die Anleger gespalten.

In direkte Opposition zu Thermo Fisher ging der Großaktionär Davidson Kempner. Der Hedgefonds hatte noch Anfang August seinen Anteil an Qiagen von 7,3 auf 8 Prozent aufgestockt und dabei den sowohl kurz- als auch langfristig attraktiven Wert des Unternehmens hervorgehoben, wenn es auf sich allein gestellt bleibe. Nun begrüßte der Investor das Platzen des Deals: Die niedrige Annahmequote sei ein Beweis des umfassenden Vertrauens der Aktionäre in die langfristigen Aussichten von Qiagen, ließ sich der Großaktionär in einer Mitteilung zitieren.

Auch DER AKTIONÄR sieht durchaus weiteres moderates Potenzial bei der Aktie. Möglich ist zudem, dass in den kommenden Monaten ein weiterer Interessent auf den Plan tritt. Die Aktie ist derzeit eine Halteposition. Position mit Stopp bei 36 Euro absichern.

(Mit Material von dpa-AFX)

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