Die Kurse von großen US-Banken wie JPMorgan, Goldman Sachs und Citigroup verlieren heute teils mehrere Prozent. Bereits die Russland-Sanktionen hatten Anleger nervös gemacht. Inzwischen hat der russische Präsident Wladimir Putin reagiert – mit einer Maßnahme, die zur einer Verschärfung der Situation beiträgt.
Nach EU-Angaben wird zusammen mit anderen G7-Staaten rund die Hälfte der Finanzreserven der russischen Zentralbank eingefroren. Damit soll verhindert werden, dass Moskau die Reserven zur Stützung des Rubel-Wechselkurses nutzt. Die westlichen Verbündeten beschlossen ferner einen Ausschluss einiger russischer Banken aus dem Finanz-Kommunikationssystem Swift, um diese von den internationalen Finanzströmen abzuklemmen. Zudem dürfen mit etlichen Geschäftsbanken keine Geschäfte mehr gemacht werden, ihre Vermögen werden eingefroren.
Der Ausschluss russischer Banken aus Swift bleibe nicht ohne wirtschaftliche Folgen für den Sektor, sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. Damit könnten diese Finanzinstitute ihre Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern nicht mehr begleichen. Vor diesem Hintergrund gehörten die US-Bankenwerte am Montag zu den größten Kursverlierern.
Und wie reagiert Putin? Der verbietet seinen Bürgern den Transfer von Devisen ins Ausland. Schulden in anderen Ländern dürften nicht mehr beglichen werden, hieß es in einem Dekret des Kremls. Auch auf im Ausland eröffnete Konten darf kein Geld mehr überwiesen werden. Das gilt ab Dienstag.
Putin ist in der Defensive und reagiert auf die westlichen Sanktionen. Nun würde es nicht mehr reichen, dass der Westen seine Sanktionen zurücknimmt, um wieder den Zahlungsverkehr mit Russland aufzunehmen. Der Rubel hat heute mehr als 20 Prozent gegenüber dem Euro verloren. Die Situation ist aber auch für westliche Finanzinstitute und Unternehmen kritisch: Waren- und Geldströme dürften vorerst komplett blockiert sein. Die westlichen Sanktionen hatten zunächst noch Hintertüren offen gelassen. Ifo-Chef Clemens Fuest hatte bereits da getwittert: „Es wird Erschütterungen an den Finanzmärkten geben, aber anders geht es nicht.“
(mit Material von dpa-AFX)