Wie erwartet hat ProSiebenSat.1 im Gesamtjahr 2016 bei Umsatz und Ergebnis neue Rekorde verbucht. Vor allem das florierende Digitalgeschäft hat sich dabei wieder einmal als Wachstumstreiber erwiesen. Die ProSieben-Aktie geht am Vormittag allerdings erst einmal auf Tauchstation.
Wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen mitteilte, ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro gestiegen. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) hat ProSieben mit einem Plus von zehn Prozent auf rund 1,02 Milliarden Euro erstmals die Milliarden-Marke durchbrochen. Mit beiden Kennzahlen hat der Medienkonzern die Analystenschätzungen knapp übertroffen.
Am kräftigsten ist dabei wieder einmal die Sparte Digital Ventures & Commerce gewachsen, die ihren Umsatz im Jahresvergleich um 65 Prozent auf 768 Millionen Euro steigern konnte. Das Spartenergebnis (EBITDA) stieg um 33 Prozent auf 180 Millionen Euro. Besonders stark haben sich dabei das Reiseportal Etraveli, das Preisvergleichsportal Verivox und die jüngst zugekaufte Parship Elite Group entwickelt – gemeinsam haben die Top-3-Assets rund 40 Prozent zum Spartenumsatz beigetragen.
Im TV-Kerngeschäft hat ProSieben den Umsatz um drei Prozent auf 2,2 Milliarden Euro im Vergleich dazu nur leicht gesteigert. Das Unternehmen ist jedoch auf einem guten Weg, die Abhängigkeit vom schwankungsanfälligen Werbegeschäft zu senken. Der Anteil am Konzernumsatz, den ProSieben außerhalb des TV-Geschäfts erwirtschaftet ist 2016 von 39 auf 47 Prozent gestiegen. 2018 soll der Anteil 50 Prozent übersteigen.
Positiver Ausblick
ProSiebenSat.1 sei gut in das erste Quartal gestartet und blicke zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2017. Auf Jahressicht soll der Konzernumsatze mindestens im hohen einstelleigen Prozentbereich steigen. Bei EBITDA und Überschuss will das Unternehmen das Vorjahresniveau übertreffen. Auch hinsichtlich der im Oktober 2016 erneut angehobenen Mittelfrist-Ziele bis 2018 sieht sich der Vorstand auf einem guten Weg.
Dividende soll steigen
„ProSiebenSat.1 hat 2016 Bestwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt. Dieses erneute Rekordjahr ist ein starker Beleg dafür, wie nachhaltig wir unser Wachstum vorantreiben“, so Konzernchef Thomas Ebeling. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren: Bei der kommenden Hauptversammlung empfiehlt er dem Aufsichtsrat, für 2016 eine Dividende in Höhe von 1,90 Euro vorschlagen. Dies entspricht einer Erhöhung um zehn Cent.
Kaufempfehlung bestätigt
Sowohl die Zahlen, als auch Ausblick und Dividendenvorschlag sind weitgehende im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Entsprechend hat die Aktie zunächst kaum reagiert. Im Laufe des Vormittags hat sie allerdings rund ein Prozent nachgegeben. Auch wenn die erhofften Impulse zunächst ausgeblieben sind, sieht DER AKTIONÄR den Medienkonzern nach wie vor auf Kurs und bestätigt seine Kaufempfehlung.