ProSiebenSat.1 muss in Schweden möglicherweise Steuern in Millionenhöhe nachzahlen. Nachdem die Berufung eines Tochterunternehmens von einem schwedischen Finanzgericht in zweiter Instanz zurückwiesen worden ist, muss der Medienkonzern nun entsprechende Rückstellungen bilden.
Einem Konzernsprecher zufolge geht es um Nachzahlungen in Zusammenhang mit dem ehemaligen Tochterunternehmen SBS Group, einer inzwischen verkauften Sendergruppe, die auch in Schweden vertreten war. Als die Gruppe noch in Besitz von ProSiebenSat.1 war, habe der Konzern ein Modell entwickelt, das günstige Steuern ermöglichte, sagte der Sprecher. Diesem Modell habe Schweden inzwischen einen Riegel vorgeschoben und verlange für die Jahre 2008 bis 2013 rückwirkend gesparte Steuern zurück.
Vorsorglich legen die Münchner zumindest schon einmal 40 Millionen Euro für die Forderung der Finanzbehörden zurück, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Ausblick des Konzerns für das laufende Jahr bleibe davon aber unberührt. Auch das für die Bemessung der Dividende ausschlaggebende bereinigte Konzernergebnis werde davon nicht belastet.
Kein Grund zur Panik
Nach anfänglichen Verlusten haben die Aktionäre am Freitag besonnen auf die Meldung reagiert. Im Tagesverlauf ist der DAX-Titel moderat ins Plus geklettert. Der Ausbruch aus dem mittelfristigen Seitwärtstrend und ein erneuter Anlauf die 200-Tage-Linie, die aktuell im Bereich von 45,70 Euro verläuft, lassen allerdings weiter auf sich warten. Investierte Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger warten das Kaufsignal ab.
(Mit Material von dpa-AFX)