Während sich der MDAX am Mittwoch etwas erholen kann, verzeichnen die Papiere von ProSiebenSat.1 und RTL deutliche Verluste. Nach Einschätzung der Deutschen Bank sind die Aussichten für die beiden Medienkonzerne nicht allzu rosig.
Laut Laurie Davison von der Deutschen Bank habe der Trend bei den Werbeausgaben in den für das zweite Halbjahr richtungsweisenden Monaten September und Oktober negativ überrascht. Dementsprechend hat sie ihre Schätzungen für Werbeeinnahmen und Gewinne in einer Branchenstudie gesenkt. Ihrer Einschätzung nach hat es die RTL-Gruppe im dritten Quartal besonders hart getroffen – es gebe Anzeichen, dass Werbebudgets von RTL noch stärker zum Konkurrenten ProSiebenSat.1 verschoben werden als bislang gedacht.
Als Konsequenz hat sie die RTL-Aktie von „Hold“ auf „Sell“ abgestuft und das Kursziel von 80 auf 55 Euro gesenkt. ProSiebenSat.1 kommt indes mit einer Kurszielsenkung von 39 auf 30 Euro davon – das „Buy“-Rating gilt weiterhin.
„Extrem pessimistische Marktstimmung“
Auch HSBC-Analyst Christopher Johnen rechnet nicht damit, dass die Q3-Zahlen die ProSieben-Aktie stützen können. Der Kapitalmarkttag des TV-Konzerns am 14. November bleibe der einzige Impulsgeber, um die Bewertungslücke zur Konkurrenz zu schließen. Seine Kaufempfehlung hat er im Vorfeld bestätigt, das Kursziel von 32 auf 30 Euro jedoch leicht gesenkt.
Die Aktie von RTL verliert nach der Verkaufsempfehlung mehr als fünf Prozent und ist damit der größte Verlierer im MDAX. ProSiebenSat.1 schlägt sich trotz der bestätigten Kaufempfehlungen mit minus drei Prozent kaum besser – hier hat der Kurs in den Vortagen bereits immer neue Mehrjahrestiefs erreicht.
Auf der Watchlist
Die Aktien von ProSiebenSat.1 und RTL sind seit Längerem auf Talfahrt und wurden im Zuge dessen ausgestoppt. Nach Einschätzung des AKTIONÄR sollten Anleger die beiden Titel in der aktuellen Gemengelage auch weiterhin meiden.