ProSiebenSat.1 hat am Donnerstag eine Kooperation im Online-Video-Geschäft verkündet. Die französische TF1 Group und der italienische Medienkonzern Mediaset werden sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 6,1 beziehungsweise 5,5 Prozent an der ProSieben-Tochter Studio71 beteiligen.
Im Gegenzug erwirbt ProSiebenSat.1 bei dem Deal eine Minderheitsbeteiligung an Finder Studios, einem französischen Multi-Channel-Network, an dem TF1 bereits beteiligt ist. Zwischen ProSiebenSat.1 und Mediaset wurde zudem die Gründung eines Joint Ventures in Italien vereinbart.
Ziel der Kooperation sei es, mit Studio71 auch den italienischen und französischen Markt zu erschließen, um auch dort Web-Video-Content zu produzieren und zu vermarkten.
Studio71 bündelt die Web-Only-Inhalte der ProSieben-Sendergruppe und verbreitet diese sowohl über eigene Plattformen wie MyVideo, als auch über Drittanbieter wie Youtube.
Mit monatlich rund 500 Millionen Video Views in Deutschland und sechs Milliarden Views weltweit zählt Studio71 zu den fünf größten Multi-Channel-Networks der Welt. Die ProSieben-Tochter wird im Rahmen der Transaktion mit rund 400 Millionen Euro bewertet.
Digital-Geschäft immer wichtiger
Der Bereich Online-Video ist ein Wachstumsmarkt und ein wichtiger Baustein bei der Diversifikation der Portfolios von Medienkonzernen. Entsprechend begrüßt DER AKTIONÄR die Expansion in neue Märkte.
Der ProSieben-Aktie kann die Meldung am Donnerstag jedoch keine Impulse liefern – im schwächelnden Gesamtmarkt gibt sie einen Teil der Vortagesgewinne ab. Trotzdem können Anleger auf dem aktuellen Niveau einen Fuß in die Tür stellen und auf eine Fortsetzung der jüngsten Erholung setzten.