Die Experten von Focus Money erinnern an den Kursanstieg von 2.000 Prozent, den die Aktie der ProSiebenSat.1 Media AG seit März 2009 erreicht hat, während der DAX in dieser Zeit nur 150 Prozent gewann. Dabei werde dem Zuschauer im frei zu empfangenden Fernsehen doch nur Niedrigniveau vorgesetzt, während Bezahlfernsehen Qualität bringe und die jüngeren Zuschauer ohnehin vor allem Internet-Kanäle sähen. ProSiebenSat.1 ist dennoch erfolgreich und kann sogar damit rechnen, vom MDAX in den DAX aufzusteigen. Schließlich hat das Unternehmen frühzeitig neue Geschäftsfelder erschlossen, die nun überdurchschnittlich zum Wachstum beitragen. Dazu gehört unter anderem Maxdome, die größte deutsche Online-Videothek. Die Tochterfirma Red Arrow International produziert mittlerweile unter anderem für Netflix, eine US-Firma, die eigene Serien auf dem eigenen Internetfernsehkanal laufen lässt, und Amazon.com, einer US-Firma die dem Vorbild von Netflix nacheifert. Der ehemalige Novartis-Vorstand Thomas Ebeling, der vor fünf Jahren Vorstandsvorsitzender von ProSiebenSat.1 wurde, sieht jeden Fernsehzuschauer als möglichen Kunden. Deshalb hat Ebeling das Digitalgeschäft der Senderkette auf- und ausgebaut und mittlerweile Beteiligungen an 50 Firmen gekauft, die sich mit Musik, Internetspielen und Verkauf über das Internet beschäftigen. Die werden auf den Fernsehkanälen beworben. ProSiebenSat.1 erhält auch Umsatzbeteiligungen des Internethandelsunternehmens Zalando. Finanzvorstand Axel Salzmann erklärt: "Wir kombinieren die Stärken aus dem TV- und dem Digitalgeschäft. Das ist der Kern unserer Strategie. Damit haben wir eine sehr gute Basis für weiteres Wachstum." Vor diesem Hintergrund schätzen Analysten den Gewinn je Aktie in diesem Jahr auf 1,59 Euro, im nächsten auf 2,01 Euro und im übernächsten auf 2,23 Euro, was einem KGV von 14 entspräche. Die Dividendenrendite soll in diesem Zeitraum von 4,1 auf fast sechs Prozent steigen. Anleger sollten die Aktie mit einem Kursziel von 40 Euro kaufen.
Börsenwelt Presseschau (Aus gegebenem Anlass: Der vorhergehende Text ist von der genannten Publikation übernommen sowie üblicherweise sinnwahrend gekürzt und verständlicher formuliert. Anmerkungen der Börsenwelt-Redaktion stehen ausschließlich in Klammern und sind mit dem Vorsatz "Anmerkung der Redaktion" gekennzeichnet. Eine Presseschau gibt Texte anderer Presseorgane wieder, ohne deren Sinn zu verändern. Kollege H. G. hat auf folgendes hingewiesen: Die Bezeichnung "endlos laufender Call-Optionsschein" ist nicht korrekt beziehungsweise irreführend, denn Optionsscheine (im strengen Sinne) haben immer eine Laufzeit. Korrekt müsste es "Turbo-Call-Optionsschein" etc. heißen. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit behalten wir jedoch die Formulierung "endlos laufender Call-Optionsschein" bei.)
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