Die Gefahr eines DAX-Abstiegs von ProSiebenSat.1 im Dezember ist nach Einschätzung diverser Index-Experten vorerst gebannt. Aus dem Schneider ist der angeschlagene Medienkonzern damit allerdings noch nicht. Die jüngste Kurserholung ist derweil schon wieder in Stocken geraten.
Bei der außerordentlichen Index-Überprüfung am 5. Dezember dürfte ProSiebenSat.1 den Platz im deutschen Leitindex nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Achim Matzke wohl behalten dürfen. Nur im Falle einer kurzfristigen, sehr deutlichen Underperformance von mehr als minus 20 Prozent könnte es seiner Ansicht nach noch eng werden.
Komplett aus dem Schneider ist das Unternehmen damit aber noch nicht, denn auch bei den nächsten außerordentlichen Indexüberprüfungen im Februar und Mai 2018 werde ProSiebenSat.1 wohl wieder in den Fokus geraten, so Uwe Streich von LBBW. „Spätestens, wenn es Richtung Sommer geht, wird es ernst", so der Analyst. Zur regulären Überprüfung der Indizes im September sind die Kriterien für einen Indexverbleib für bestehende Mitglieder nämlich strenger.
Die Aktie von ProSiebenSat.1 hat seit Jahresanfang fast 30 Prozent an Wert verloren und ist damit der schwächste Wert im DAX. Erst Mitte November war der Kurs bei 24,50 Euro auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2013 gefallen. Seit dem Einzug in den DAX im März 2016 beläuft sich das Minus sogar auf über 40 Prozent.
Auf der Watchlist
Unterstützt von der Meldung über den vorzeitigen Weggang von Konzernchef Thomas Ebeling im kommenden Februar und einer positiven Analystenstudie konnte die ProSieben-Aktie zu Wochenbeginn einen Teil ihrer heftigen Kursverluste ausgleichen. Für eine deutliche Aufhellung des Chartbildes reicht dies allerdings nicht – zumal die Erholung zur Wochenmitte bereits ins Stocken geraten ist. Nachdem die Turnaround-Spekulation des AKTIONÄR ausgestoppt wurde, sollten Anleger weiter an der Seitenlinie bleiben.