Die Stark angeschlagenen Autowerte um Porsche AG, BMW, Mercedes-Benz & Co haben sich am Montag etwas erholen können. Unterstützung erhielten die Titel von der Nominierung des Hedgefonds-Managers Scott Bessent als neuer Finanzminister für die zukünftige Regierung von Donald Trump.
Von Bessent versprechen sich die Akteure an den Börsen ein zurückhaltenderes Agieren in Sachen Strafzölle, die vor allem Europas Automobilexporte in die USA hart treffen dürften. "Bessent hat einen moderateren Ton angeschlagen bezüglich Zöllen", schrieb Strategin Daisy Tseng von der Bank UBS. Die jüngsten öffentlichen Äußerungen des Managers legten den Schluss nahe, dass er Strafzölle vor allem als Argument in Verhandlungen nutzen wolle.
Am Markt setze man darauf, dass unter Bessent die von Trump angekündigten Strafzölle eher schrittweise eingeführt werden, schrieb Analyst Stephen Innes von SPI Asset Management. Trump sei als "Deal Maker" bekannt, was dafür spreche dass Strafzölle als ein Faustpfand in strategischen Gesprächen genutzt werden dürften.
Als einen Befreiungsschlag für die von Zöllen bedrohte europäische Autobranche wollten Investoren dies allerdings nicht werten. Die Kursgewinne der Auto-Aktien blieben zum Wochenauftakt überschaubar. Am stärksten zulegen konnten Porsche AG mit einem Plus von 2,8 Prozent und BMW mit einem Plus von 2,2 Prozent. Volkswagen hingegen konnte nur 0,7 Prozent zulegen. Die Wolfsburger kämpfen derzeit noch mehr als die Konkurrenz mit den schwierigen Marktbedingungen. Sie halten weiter an den Plänen zu Werksschließungen in Deutschland fest.
Donald Trump hat das Thema Zölle aber zuletzt wieder angeheizt. Der designierte US-Präsident hat Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China angekündigt. Das werde er an seinem ersten Amtstag, am 20. Januar, als eine seiner ersten Anordnungen durchsetzen, kündigte er an. Dies dürfte auch die Erholung der Autowerte wieder bremsen.
Die deutsche Autobranche ist massiv angeschlagen. DER AKTIONÄR rät derzeit dazu, auch wenn die Börse mittlerweile viel vorweggenommen hat, an der Seitenlinie zu bleiben. Bei Porsche AG und Mercedes-Benz können risikobereite Anleger antizyklisch versuchen, mit Abstauberlimits zum Zuge zu kommen.
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(Mit Material von dpa-AFX)