Der deutschen Auto-Industrie geht es bekanntlich nicht gut. Weil auch die Aktienkurse immer weiter abrutschen, korrigieren Analysten ihre Kursziele. Ein britisches Analysehaus senkt nun vor allem für Porsche den Daumen. Beide im DAX notierten Porsche-Aktien sacken weiter ab. Bei Porsche SE gerät eine wichtige Chart-Marke in den Fokus.
Die britische Investmentbank Barclays betrachtet den deutschen Auto-Sektor in einer neuen Branchenanalyse nun weniger skeptisch. Entsprechend wurde das Sektorvotum von "Negative" auf "Neutral" angehoben.
Doch die Experten der britischen Bank sehen Unterschiede bei den Autobauern. Und so hagelt es auch Abstufungen - etwa für die VW-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE und die Opel-Mutter Stellantis. Barclays stufte die Aktien der Porsche-Holding nun von "Equal Weight" auf "Underweight" herab und senkte das Kursziel nochmals deutlich um etwa 17 Prozent von 42,50 auf 35 Euro.
Die Experten begründen dies vor allem mit den jüngsten Kursziel-Senkungen bei Volkswagen und dem Sportwagenbauer Porsche AG sowie der eigenen Prognosesenkung der Holding.
Vor wenigen Tagen hatte Porsche SE die Erwartung für das Konzernergebnis nach Steuern zwischen 3,5 Milliarden Euro und 5,5 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2024 deutlich gesenkt. Es wird nun in einer Bandbreite von 2,4 Milliarden Euro bis 4,4 Milliarden Euro prognostiziert. Grund für die gesenkte Gewinnprognose ist die erneute
Gewinnwarnung der Volkswagen AG, an der Porsche SE eine
Kapitalbeteiligung in Höhe von rund 31,9 Prozent hält.
Die Anpassung der Ergebnisprognose habe keine Auswirkung auf die Liquidität der Porsche SE, teilte der Konzern mit. Daher bestätigte die Holding ihre bestehende Prognose der Nettoverschuldung zwischen 5,0 Milliarden Euro und 5,5 Milliarden Euro.
Die Aktien der Porsche-Holding sacken nach der Barclays-Studie am Donnerstag (Tag der Deutschen Einheit) zeitweilig um dreieinhalb Prozent auf 39,15 Euro ab. Damit rutschten sie auch wieder unter den GD50, der bei 40,12 Euro verläuft.
Die Porsche-Holding ist indes mehr als nur Volkswagen. Die Porsche SE nutzt ihr Netzwerk innerhalb und außerhalb des VW-Konzerns, um neue aussichtsreiche Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren. Im Jahr 2023 wuchs die Anzahl der Beteiligungen und Co-Investments mit führenden führenden Private-Equity- und Venture-Capital-Investoren weltweit auf 206.
Darunter waren unter anderem auch die folgenden drei Unternehmen, die auch im Bereich Künstliche Intelligenz (KI/AI) expandieren. Längerfristig dürften sich die Investments positiv auf das Porsche-Ergebnis auswirken.
Mit dem aktuellen Kursrutsch nähert sich die Porsche-SE-Aktie einer Unterstützungszone im Bereich 38,40 Euro, die seit August mehrfach erfolgreich verteidigt werden konnte. Wird sie nachhaltig unterschritten, könnten weitere Kursrückgänge folgen. DER AKTIONÄR rät Anlegern derzeit, mit Investments in beide Porsche-Aktien an der Seitenlinie zu verharren.
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(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche Automobil Holding, Porsche AG.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche Automobil Holding, Porsche AG.