Schwache Zahlen setzen den Medizintechnikkonzern Philips zu Wochenbeginn unter Druck. Während Teile der Probleme hausgemacht sind, belasten die Lieferkettenprobleme die gesamte Branche. Der DAX-Konzern Siemens Healthineers kann sich deshalb nach dem kräftigen Abverkauf am Freitag auch zu Wochenbeginn nicht erholen.
Höhere Kosten sowie weitere Rückstellungen für den Rückruf und den Austausch bestimmter Beatmungsgeräte führten bei Philips im ersten Quartal zu einem höheren Verlust. So stieg der Fehlbetrag im fortgeführten Geschäft verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 34 Millionen auf 152 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITA) sank um ein Drittel auf 243 Millionen Euro.
Der Umsatz stieg hingegen um zwei Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis sanken die Erlöse hingegen um vier Prozent. Hier sind Effekte aus Währungsschwankungen sowie Zu- und Verkäufe ausgeklammert. Umsatz und bereinigtes EBITA fielen dabei besser aus als von Analysten erwartet. Die Auftragslage zeigte sich robust. So konnte Philips auf vergleichbarer Basis fünf Prozent mehr Neugeschäft hereinholen als im Vorjahreszeitraum.
Dies dürfte die Prognose für das laufende Jahr stützen, erklärte Vorstandsvorsitzender Frans van Houten. Allerdings warnte er vor steigenden Risiken – etwa die sich verschärfende Corona-Pandemie in Teilen Chinas, der Krieg Russlands in der Ukraine, Lieferkettenprobleme sowie die zunehmende Inflation. Sollte sich die Situation weiter verschlechtern, könnte es Philips zufolge schwieriger werden, die geplanten Margenziele für 2022 zu erreichen. Philips hat für 2022 bislang eine Verbesserung der bereinigten EBITA-Marge um 0,4 bis 0,9 Prozentpunkte in Aussicht gestellt.
Die Kosten für die Rückstellungen drücken bei Philips bereits länger auf die Zahlen. Doch auch die weltweiten Lieferkettenprobleme belasten die Branche. Siemens Healthineers dürfte dies auch zu spüren bekommen. Langfristig bleibt die Aktie zwar attraktiv. Doch kurzfristig bleibt das Bild angeschlagen. Der Stopp bei 48 Euro rückt näher.
Mit Material von dpa-AFX