Der Bezahldienst Paypal hat seinen Umsatz im ersten Quartal nach der Trennung vom ehemaligen Mutterkonzern Ebay weniger stark gesteigert als erwartet. Die Erlöse kletterten von Juli bis September um rund 15 Prozent verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreswert auf 2,3 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte.
Nachbörsliches Minus
Der klare Fokus auf digitale Bezahlservices habe zu starken Finanzergebnissen geführt, erklärte Paypal-Chef Dan Schulman. Die Prognosen der Analysten wurden beim Umsatz jedoch verfehlt. Die Aktie fiel nachbörslich zeitweise um über sechs Prozent. Am Ende stand ein Minus von 4,2 Prozent zu Buche. Paypal meldete einen Quartalsgewinn von 301 Millionen Dollar. Die Zahl der aktiven Kundenkonten stieg zum Vorquartal um zwei Prozent auf 173 Millionen.
Der Quartalsbericht war nach der Abspaltung von Ebay mit Spannung erwartet worden. Jahrelang war Paypal unter dem Dach des Online-Händlers der Umsatztreiber gewesen. Während Ebay die Konkurrenz durch Wettbewerber wie Amazon zu schaffen machte, entwickelte sich Paypal zur begehrten Ertragsperle des Konzerns.
Ebay mit starken Zahlen
Ebays vor einer Woche veröffentlichter Quartalsbericht war an der Börse gut angekommen, Umsatz und Gewinn sanken nach dem Abgang von Paypal weniger als angenommen. Beim Börsenwert zog der Bezahldienst rasch an der ehemaligen Konzernmutter vorbei - mit etwa 44 Milliarden Dollar brachte es Paypal zuletzt auf rund zehn Milliarden mehr als Ebay.
Chance auf neue Partnerschaften
Paypal wickelt nach wie vor den Großteil der Zahlungen auf Ebay ab, öffnet sich aber als eigenständiger Konzern für neue Partnerschaften. Infrage kommen nun auch Anbieter, die den Dienst bisher mieden, weil sie sich als Konkurrent von Ebay sehen. Paypal arbeitet mit verschiedenen Apps und der Sparte Braintree intensiv an der Entwicklung innovativer Zahlungsmethoden vor allem im Mobilbereich.
Trotz des jüngsten Rücksetzers zeigt sich nach dem jüngsten Turnaround weiter ein durchaus positives Chartbild. Zur Absicherung sollte der Stopp bei 25 Euro beachtet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)