Die Transaktionsmargen von PayPal dürften auch im abgelaufenen dritten Quartal noch unter Druck gewesen sein. Konkrete Zahlen legt das Unternehmen Anfang November vor, bis dahin dürfte sich viele Anleger auch weiterhin zurückhalten. Dabei wäre gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, um einen Fuß in die Tür zu stellen, argumentiert Barclays.
Wenn PayPal am 1. November nach US-Börsenschluss die Zwischenbilanz für das dritte Quartal vorlegt, dürften die zuletzt vielbeachteten Transaktionsmargen noch einmal deutlich nachgegeben haben. Das habe das Management zuletzt bereits durchscheinen lassen, so Barclays-Analyst Ramsey El-Assal in einer aktuellen Studie.
Viele Anleger würden daher aktuell an der Seitenlinie verharren, doch das könnte nach Einschätzung des Experten „ein Fehler“ sein. Denn obwohl die Q3-Zahlen wahrscheinlich nicht herausragend ausfallen werden, sieht er auf dem aktuellen Niveau einen „attraktiven Einstiegspunkt“.
Der Grund: Bereits im laufenden vierten Quartal und dem Geschäftsjahr 2024 dürfte sich die Transaktionsmarge bei PayPal wieder „deutlich verbessern“, so El-Assal. Dazu trage ein Anstieg des Transaktionsvolumens im Bereich „Branded Checkout“ ebenso bei wie ein nachlassendes Wachstum im Bereich „Unbranded Checkout“.
Letzterer gilt als weniger profitabel und hatte sich in den vergangenen Quartalen negativ auf die Margen ausgewirkt. Als weitere Faktoren, die sich in Zukunft positiv auswirken könnten, nennt der Analyst auch die Einführung neuer Produkte und den Wegfall von Maßnahmen zur Absicherung von Währungsschwankungen.
Neuer CEO, neue Strategie?
Zudem dürfte die Analystenkonferenz im Anschluss an die Zahlenvorlage einer der ersten großen Auftritte des neuen CEOs, Alex Chriss, sein. Nach dem dieser Ende des dritten Quartals den Posten von Dan Schulman übernommen hat, seien die Anleger nun „sehr daran interessiert, zu erfahren, wie Herr Chriss vorgehen wird – und ob sich neue strategische Veränderungen abzeichnen“, schrieb El-Assal.
Für Barclays überwiegen diese Aussichten das trübe Chartbild und die Risiken einer weiteren Enttäuschung im Rahmen der Q3-Zahlen. Folglich wurde das „Overweight“-Rating für die PayPal-Aktie mit einem fairen Wert von 88 Dollar bestätigt. Ausgehend vom Wall-Street-Schlusskurs am Donnerstag entspricht das satten 56 Prozent Kurspotenzial.
Auch DER AKTIONÄR ist grundsätzlich bullish für die mittel- und langfristige Entwicklung von PayPal und traut der Aktie einen kräftigen Rebound zu. Die entsprechende Comeback-Wette hat allerdings noch nicht gezündet.
Investierte Anleger bleiben dabei, behalten aber den Stopp bei 50 Euro im Auge. Einen Neueinstieg sollten vor der Zahlenvorlage am 1. November nur risikofreudige Anleger wagen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
Aktien von PayPal befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.