Die Aktie von PayPal ist am Freitag kurz nach Handelsstart an der Wall Street auf ein neues Mehrjahrestief gefallen. Zwar hat sie die Verluste anschließend wieder aufgeholt und letztlich sogar ein halbes Prozent höher geschlossen. Zumindest für die nähere Zukunft zeichnet Analyst Bryan Bergin von TD Cowen aber ein durchwachsenes Bild.
In einer Studie aus der Vorwoche beschreibt der Experte PayPal als „führendes Fintech mit einem unübertroffenen globalen Netzwerk“. Er verweist dabei insbesondere auf das Produktangebot für Händler und Verbraucher. Zudem sei das Unternehmen in einer „starken finanziellen Position“, die etwa Spielräume für weitere Aktienrückkäufe oder gar eine Dividende schaffe.
Die bereits erreichte Führungsposition zu halten sei aber genauso schwer wie sie zu erreichen, gibt Bergin zu bedenken. Er nennt diverse Unsicherheitsfaktoren, die derzeit auf PayPal lasten – vom Führungswechsel an der Konzernspitze im September über das volatile Makro-Umfeld und der damit verbundenen Sorge vor einer wachsenden Konsumzurückhaltung bis hin zum steigenden Wettbewerbsdruck in der Payment-Branche.
Alles in allem sieht er „zahlreiche Katalysatoren“ für eine Erholung der PayPal-Aktie, doch damit diese zum Tragen kommen, müsse der Konzern nun auch zeitnah liefern. Angesichts der mauen Kursperformance und der inzwischen nahezu historisch niedrigen Bewertung scheine aber zumindest das Abwärtsrisiko begrenzt. TD Cowen hat die Papiere daher mit einem „Market-Perform“-Rating und einem Kursziel von 66 Dollar in die Bewertung aufgenommen.
Ausgehend vom Freitagsschlusskurs bei 57,77 Dollar entspricht das immerhin rund 14 Prozent Kurspotenzial. Die übrigen von Bloomberg befragten Analysten trauen der Aktie mit einem 12-Monats-Konsensziel von 84,86 Dollar allerdings deutlich mehr zu und raten nach wie vor mehrheitlich zum Kauf.
Meldungen über eine drohende Sammelklage in den USA hatte die PayPal-Aktie am Freitag kurz nach Handelsstart an der Wall Street bei 55,86 Dollar auf ein neues Mehrjahrestief gedrückt. Zwar konnte sie sich im weiteren Tagesverlauf erholen, zu Beginn der neuen Woche zeichnen sich im vorbörslichen US-Handel allerdings weitere Kursverluste ab.
Anleger, die auf ein Comeback der Aktie spekulieren, sollten daher weiterhin den nahen Stopp bei 50 Euro im Blick behalten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
Aktien von PayPal befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.