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07.01.2020 Nikolas Kessler

Paypal-Rivale Paydirekt: Deutsche Bank und Commerzbank springen ein

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Commerzbank

Im Jahr 2015 hat die deutsche Kreditwirtschaft mit Paydirekt einen eigenen Bezahldienst gegründet und gegen Paypal und Co ins Rennen geschickt. Das Gemeinschaftsunternehmen tut sich seitdem jedoch schwer, die hohen Erwartungen zu erfüllen und den Erfolg des großen US-Vorbilds zu wiederholen. Nun sind die ersten Banken ausgestiegen.

Wie das Handelsblatt berichtete, haben sich zwölf private Banken von ihren Paydirekt-Anteilen getrennt, darunter unter anderem ING, Santander, Hypo-Vereinsbank und Targobank. Die sogenannten Poolbanken hielten bislang zusammen insgesamt 11,11 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen. Diese sind nun zu gleichen Teilen auf Deutsche Bank und Commerzbank übergangen. Sie besitzen nach dem Abschluss der Transaktion jeweils 16,67 Prozent.

Angekündigt hatten die Poolbanken ihren Ausstieg bereits vor einem Jahr, der Vollzug sei zum 31. Dezember 2019 erfolgt, bestätigte Paydirekt. Ob und wieviel Geld für die Anteile bei der Transaktion geflossen ist, wurde nicht bekannt. Neben Deutscher Bank und Commerzbank sind noch die Sparkassen und Genossenschaftsbanken jeweils zu einem Drittel an Paydirekt beteiligt.

Dort versucht man, dem Ausstieg der Poolbanken etwas Positives abzugewinnen: „Durch diese Anteilsübertragung wird die Gesellschafterstruktur vereinfacht“, erklärte eine Paydirekt-Sprecherin am Dienstag in Frankfurt. „So können Entscheidungen künftig schneller, mit weniger Partnern getroffen werden.“

Auch bei der Commerzbank übt man sich in Optimismus: Man investierte weiterhin in Paydirekt, erklärte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX. „Das machen wir, weil Verbraucher von ihrer Bank ein deutsches Bezahlverfahren für den E-Commerce erwarten.“ Gerade im Weihnachtsgeschäft des vergangenen Jahres habe sich das Bezahlverfahren „sehr gut entwickelt“.

Mäßiger Erfolg, fragliche Zukunft

Insgesamt verzeichnet Paydirekt allerdings nur schleppende Fortschritte: Gut vier Jahre nach dem Start im Herbst 2015 haben nach aktuellen Zahlen 3,2 Millionen Kunden den Dienst als Zusatzfunktion ihres Girokontos freigeschaltet. Bezahlt werden kann über diesen Weg in etwa 10.000 Online-Shops.

Zum Vergleich: Der US-Konkurrent Paypal zählt hierzulande nach eigenen Angaben 23 Millionen Nutzer. Auch die Konkurrenz durch die Bezahldienste Apple Pay und Google Pay wächst. Da verwundert es nicht, dass deutsche Banken und Sparkassen unter dem Arbeitstitel X-Pay bereits an einem Nachfolger arbeiten.

Paypal (WKN: A14R7U)

Favorit unter den Online-Bezahldiensten bleibt für den AKTIONÄR der US-Platzhirsch Paypal. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Honey-Übernahme und einem bullishen Analystenkommentar aus dem Hause Bernstein geht es für die Aktie am Dienstag weiter bergauf. Das jüngste Kaufsignal wird damit bestätigt. Auch Neueinsteiger können hier weiterhin zugreifen.

Die Papiere von Commerzbank und Deutscher Bank stehen derweil nur auf der Beobachtungsliste.

Mit Material von dpa-AFX.

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