Paypal hat in diesem Jahr zwei bedeutende Übernahmen getätigt. Gegenüber dem Wall Street Journal (WSJ) ließ Finanzvorstand John Rainey nun durchblicken: Im neuen Jahr könnten weitere Zukäufe folgen.
„Es gibt viele Gelegenheiten, um Firmen zu übernehmen“, sagte der CFO in einem Interview. Im Rahmen der Übernahmestrategie wolle man auch in Zukunft zwischen einer und drei Milliarden Dollar pro Jahr für Zukäufe in die Hand nehmen.
Übernahmestrategie wird fortgesetzt
Alleine in den vergangenen zwei Jahren hat Paypal insgesamt über sieben Milliarden Dollar ausgegeben. Ein Teil davon floss in eine 70-prozentige Beteiligung an der chinesischen Payment-Plattform Guofubao Information Technology – kurz GoPay. Der Deal soll Paypal als erstem westlichen Online-Bezahldienst den Weg in den chinesischen Mega-Markt ebnen und wurde in dieser Woche bereits abgeschlossen.
Im November hatte Paypal außerdem die Übernahme des Shopping- und Rabatt-Portals Honey angekündigt – mit rund vier Milliarden Dollar der bislang größte Zukauf in der Unternehmensgeschichte (DER AKTIONÄR berichtete).
Nur nichts überstürzen
Nach Einschätzung von Wedbush-Analyst Moshe Katri ist die Liste mit potenziellen Übernahmekandidaten lang. Die Herausforderung für Paypal sei nun, die richtigen davon auszuwählen. Zumal die Bewertungen in der Branche durch das anhaltende Übernahmefieber in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind.
Dessen ist sich aber auch Finanzchef Rainey bewusst. Trotz des Übernahmerauschs in der Branche und dem stattlichen Budget für Zukäufe gehe Paypal sehr besonnen vor: „Für jede Transaktion, die wir machen, gibt es Dutzende, die wir ablehnen.“
Die Paypal-Aktie hat im US-Handel positiv auf den Vollzug der GoPay-Übernahme und die Äußerungen des CFOs reagiert. Auch hierzulande geht es am Freitagmorgen um rund ein Prozent aufwärts. Nach dem Sprung über die 200-Tage-Linie bleibt das bisherige Allzeithoch das nächste Zwischenziel. Das Kursziel von DER AKTIONÄR liegt bei 125 Euro und lässt somit auch Neueinsteigern noch ausreichend Spielraum.
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