Paypal hat am Mittwochabend die Übernahme der Einkaufs- und Prämienplattform Honey Science bekanntgegeben. Es ist der bislang größte Deal des Online-Bezahldienstes – aber höchstwahrscheinlich nicht der letzte.
Laut einer Unternehmensmitteilung legt Paypal für Honey rund vier Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro) auf den Tisch – fast doppelt so viel wie für den schwedischen Zahlungsdienstleister iZettle im Vorjahr (2,2 Milliarden Dollar). Für Paypal ist es damit nicht nur der erste größere Deal in diesem Jahr, sondern die größte Übernahme in der rund 21-jährigen Unternehmensgeschichte.
Honey betreibt einen Service, der Kunden beim Online-Shopping dabei hilft, Schnäppchen zu finden – vor allem durch den Einsatz von Rabattcodes. Nach eigenen Angaben arbeitet das Unternehmen dabei mit rund 30.000 Händlern zusammen und verzeichnet rund 17 Millionen monatliche Nutzer. Über die App und die Browser-Extension sammelt Honey dabei wertvolle Nutzerdaten.
Die Transaktion soll im ersten Quartal 2020 abgeschlossen werden und ab 2021 einen positiven Beitrag zum bereinigten Ergebnis von Paypal liefern.
Honey soll auch weiterhin als Marke bestehen bleiben. Paypal will die Technologie der Plattform unter anderem in seine eigenen Produkte integrieren und damit einem noch größeren Händler- und Kundenkreis schmackhaft machen.
Zudem kann sich der Online-Zahlungsdienst durch solche Zusatzdienste von der wachsenden Konkurrenz – etwa durch Facebook Pay – absetzen, kommentierte BTIG-Analyst Mark Palmer bei Bloomberg.
Weitere Übernahmen in Planung
Bereits im Sommer hatte Paypal-CEO Dan Schulman weitere Übernahmen angedeutet. Das Unternehmen sehe sich in jedem Quartal „hunderte potenzielle Deal“ an und erachte diese als Möglichkeit, global zu wachsen sowie die Entwicklung neuer Produkte zu beschleunigen, sagte er bei einer Analystenkonferenz.
Aktie bleibt ein Kauf
Die Paypal-Aktie reagiert zunächst mit einem Minus von bis zu zwei Prozent auf die Übernahme-Ankündigung. Insgesamt hat sich das Chartbild nach dem Rücksetzer vom Allzeithoch im Sommer zuletzt aber aufgehellt. Die Aktie steht nun kurz vor dem Ausbruch über die 200-Tage-Linie und dem kurzfristigen Abwärtstrend.
Damit stimmen nicht nur die operativen, sondern auch die technischen Aussichten bei Paypal. Die Aktie zählt für den AKTIONÄR zu den Favoriten in der Payment-Branche.