Der Fintech-Konzern Paypal hat am Montag nach US-Börsenschluss durchwachsene Zahlen und eine vorsichtige Prognose veröffentlicht. In der ersten Reaktion wurde dies durch eine ebenfalls bekanntgegebene Kooperation mit Amazon kaschiert, doch inzwischen verliert die Aktie spürbar an Boden. DER AKTIONÄR zieht jetzt die Notbremse.
Das operative Geschäft von Paypal ist auch im abgelaufenen Q3 wieder deutlich gewachsen, doch die Umsatzerwartungen der Wall Street wurden dennoch verfehlt. Auch beim Ausblick für das laufende vierte Quartal und das Gesamtjahr hatten sich Analysten und Aktionäre mehr erwartet. Dass mehr als 80 Millionen US-Nutzer die Payment-App Venmo ab 2022 auch für Zahlungen bei Amazon nutzen können, war vor diesem Hintergrund nur ein kleines Trostpflaster.
Nachdem die Paypal-Aktie an Montag nachbörslich in der ersten Reaktion zunächst um rund vier Prozent nach oben gesprungen war, machte sich schnell Ernüchterung breit. Bereits eine Stunde nach der Bilanzvorlage hatte sie die Gewinne wieder vollständig abgegeben. Schlimmer noch: Im vorbörslichen US-Handel verliert sie am Dienstag fast sieben Prozent.
Damit beschleunigt sich die Talfahrt der vergangenen Tage noch einmal und das Chartbild trübt sich immer weiter ein. Ausgehend vom Allzeithoch bei 310,16 Dollar vom 26. Juli hat der Kurs bereits mehr als 30 Prozent eingebüßt.
Durch die negative Reaktion auf die Quartalszahlen rutscht die Aktie im deutschen Handel unter die Marke von 190 Euro und löst damit den mehrfach nachgezogenen Stopp aus. Zwar bleibt DER AKTIONÄR auf lange Sicht zuversichtlich für Paypal, kurzfristig heißt es nun aber: Abwärtsrisiken begrenzen und Gewinne mitnehmen.
Anleger, die seit der Erstempfehlung in Ausgabe 17/20 zu 99,70 Euro dabei sind, können sich über ein Kursplus von über 90 Prozent freuen. Bis sich die Lage im Chart stabilisiert hat, steht Paypal nun auf der Beobachtungliste.