Paypal hat am Montagabend durchwachsene Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal gemeldet und die Jahresprognose wegen gesamtwirtschaftlicher Herausforderungen gesenkt. Dank einer neuen Kooperation mit Amazon springt die Aktie nachbörslich aber kurz hoch.
Der Umsatz von Paypal ist im dritten Quartal zwar um 13 Prozent auf 6,18 Milliarden Dollar gestiegen, blieb damit aber trotzdem hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Beim Gewinn pro Aktie genügte indes ein kleines Plus von 3,7 Prozent auf 1,11 Dollar, um die Erwartungen der Wall Street zu übertreffen. Die hatte mit 1,07 Dollar ein EPS auf Vorjahresniveau erwartet.
Die Zahl der aktiven Accounts ist zuletzt um 13,3 Millionen beziehungsweise 15 Prozent auf 412 Millionen gestiegen, das Volumen der abgewickelten Transaktionen sogar um 24 Prozent auf 310 Milliarden Dollar.
Vorsichtiger Ausblick
Für das laufende vierte Quartal hat das Fintech-Unternehmen allerdings eine vorsichtige Prognose abgegeben: Mit einem Umsatz zwischen 6,85 und 6,95 Milliarden Dollar und einem EPS von 1,12 Dollar blieb da Management deutlich hinter den Erwartungen der Analysten von durchschnittlich 7,24 Milliarden Dollar und 1,27 Dollar zurück.
Mit Blick auf das Gesamtjahr wurden die Umsatz-Erwartungen leicht zurückgeschraubt. So sollen die Erlöse im Bereich zwischen 25,3 und 25,4 Milliarden Dollar liegen. Die Wall-Street-Experten und das Unternehmen selbst hatten bislang im Schnitt 25,8 Milliarden Dollar auf dem Zettel. Als Grund verwies Paypal auf nachlassende Wachstumstrends und die angespannte gesamtwirtschaftliche Lage.
Amazon-Deal kommt gut an
Neben den Zahlen und dem Ausblick hat Paypal am Montag auch noch einen Deal mit Amazon präsentiert. Ab dem kommenden Jahr können mehr als 80 Millionen US-Nutzer der Payment-App Venmo ihre Accounts direkt zum Bezahlen auf Amazon.com sowie in der Amazon-App verwenden.
Der Funktionsumfang der App wächst damit weiter – und dürfte somit auch in Zukunft überdurchschnittliches Wachstum liefern. Im Q3 war das Transaktionsvolumen der Venmo-App um 36 Prozent auf 60 Milliarden Dollar gestiegen.
Die Reaktion der Anleger fällt im nachbörslichen US-Handel ambivalent aus: Hatte die Freude über den Amazon-Deal im ersten Moment für ein deutliches Plus von vier Prozent gesorgt, rutschte die Aktie anschließend rund ein Prozent ins Minus. Den erhofften Befreiungsschlag können die Zahlen damit zunächst nicht liefern.
Zwar zählt die Paypal-Aktie für den AKTIONÄR nach wie vor zu den Favoriten in der Payment-Branche, nach den jüngsten Kursverlusten ist der Stoppkurs von 190 Euro aber bereits sehr nahe. Investierte Anleger blieben dabei und setzen auf eine baldige Trendwende.