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19.07.2024 Nikolas Kessler

PayPal-Aktie: Kauf oder kein Kauf?

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PayPal

Während der Corona-Pandemie war PayPal ein absoluter Anleger- und Analystenliebling, doch angesichts der mauen Performance der vergangenen Jahre erkaltet die Liebe der Wall Street für die Aktie mehr und mehr. Erst in dieser Woche hat ein weiterer Analyst seine Kaufempfehlung gestrichen.

Andrew Jeffrey von der US-Investmentbank William Blair sieht bei PayPal inzwischen mehr Herausforderungen als Wachstumschancen und hat die Aktie daher von „Outperform“ auf „Market Perform“ abgestuft. Auf die Angabe eines Kursziels verzichtet der Analyst dabei auch weiterhin.

Zur Begründung für das Downgrade verweist er auf einen Mangel an Treibern für organisches Umsatzwachstum oder eine Verbesserung der Transaktionsmargen. Zudem ist ihm der „wachsende Konkurrenzdruck an mehreren Fronten“ ein Dorn im Auge, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichen Studie.

Konkret nennt er darin etwa die Investitionen von Apple in Fintech-Angebote für Endverbraucher. Dies schaffe „unlösbare Wettbewerbsherausforderungen“, während der gesamte adressierbare Markt des Unternehmens „von Natur aus begrenzt“ sei.

Zwar lobt Jeffery die Bemühungen von CEO Alex Chriss, etwa in Gestalt von neuen Produktinitiativen und die erneuten Vorstößen zur Monetarisierung von Venmo. Insgesamt hegt er aber Zweifel, ob PayPal im wettbewerbsintensiven Fintech-Sektor positiv herausstechen kann.

Deutsche Bank bleibt bullish

Weniger pessimistisch ist man indes bei der Deutschen Bank. Deren Analyst Bryan Keane sieht nach dem Reset der Erwartungen für das Gesamtjahr und starken Q1-Zahlen nun erste Fortschritte in den Bereichen, auf die der neue CEO sein Hauptaugenmerk gelegt hat. Konkret verweist er dabei auf eine Trendumkehr bei den Marktanteilsverlusten im Bereich „Branded Checkout“ sowie Verbesserungen bei der Preisgestaltung im Bereich Zahlungsabwicklung.

Wenn PayPal am 30. Juli die Q2-Bilanz präsentiert, rechnet Keane mit soliden Zahlen und „weiteren Schritten in die richtige Richtung“. Er sieht dabei durchaus Chancen für eine positive Überraschung bei Umsatz und Ergebnis. PayPal müsse aber Antworten liefern, wie man Marktanteile zurückgewinnen und gegen mächtige Rivalen wie Apple bestehen will.

Seine Kaufempfehlung mit einem fairen Wert von 74 Dollar hat er vor den Zahlen bestätigt. Er gehört damit allerdings inzwischen zur Minderheit, denn mit 31 der insgesamt 54 von Bloomberg befragten Analysten rät eine Mehrheit inzwischen zum Halten. Für 21 Experten ist die Aktie derzeit ein Kauf, zwei raten zum Verkauf.

PayPal (WKN: A14R7U)

Auch DER AKTIONÄR sieht bei PayPal unter neuem Management erste positive Entwicklungen, zudem ist die Aktie nach wie vor nahezu historisch günstig bewertet. Im Kurs der Aktie spiegelt sich das bislang aber noch nicht wider. Anleger sollten vor dem (Wieder-) Einstieg daher eine nachhaltige Trendwende im Chart abwarten. 

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.

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