Überraschend kündigte der Turbinenbauer Nordex am Dienstag eine erneute Kapitalerhöhung an. Platziert wurden knapp elf Millionen Aktien zu 18,90 Euro – rund fünf Prozent unter dem Schlusskurs. Entsprechend gerät der SDAX-Titel am heutigen Mittwoch auch unter Druck und fällt etwa in den Bereich des Platzierungspreises.
Rund 200 Millionen Euro brutto nimmt Nordex mit dem Schritt ein. Verwendet werden soll das Geld zur weiteren Unterstützung des zukünftigen Wachstums und zur Stärkung der Bilanz. Auch der Ankeraktionär Acciona hat sich an der Kapitalerhöhung beteiligt.
Nordex schreibt nach wie vor rote Zahlen, frisches Kapital kann da nicht schaden. Dennoch kommt der Schritt überraschend, nachdem Finanzchef Christoph Burkhard noch Anfang November gegenüber dem AKTIONÄR betont hatte, dass „wir uns mit unserer Finanzierungsstruktur auch mittelfristig gut aufgestellt“ sehen.
Nordex nutzt den gestiegenen Aktienkurs, um Kapital einzusammeln. Das ist legitim – es bleibt aber die Frage, ob der Konzern selbst Zweifel an den ambitionierten Mittelfristzielen hat und sich deshalb ein finanzielles Polster schafft. Anleger sollten nun wachsam bleiben und die Gewinne in jedem Fall mit dem Stopp bei 13,80 Euro absichern. Bis dahin ist allerdings noch ordentlich Luft.