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11.03.2021 Nikolas Kessler

Partylaune an der Wall Street: Tesla, Apple, Netflix & Co ziehen weiter an – Dow und S&P mit neuen Rekorden

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Tesla

Die Kauflaune der Anleger an der Wall Street hat sich am Donnerstag fortgesetzt: Während der US-Leitindex Dow Jones abermals neue Höchststände markiert hat, ging auch der Rebound der gebeutelten Tech-Titel weiter. Zur guten Stimmung haben auch das billionenschwere Corona-Hilfspaket der US-Regierung und überraschend niedrige Arbeitslosenzahlen beigetragen.

Der New Yorker Aktienmarkt hat sich am Donnerstag in weiterhin starker Verfassung präsentiert. Nachdem der Leitindex Dow Jones den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch erreichte, gelang dies nun auch dem S&P 500. Aus dem Handel ging der marktbreite Index mit plus 1,04 Prozent auf 3.939,34 Punkten. Der Dow gewann 0,58 Prozent auf 32.485,59 Punkte.

Weiter auf Aufholjagd befand sich der Nasdaq 100 mit plus 2,36 Prozent auf 13.052,90 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex hatte nach seinem historischen Höchststand Mitte Februar bis zum vergangenen Freitag um zwölf Prozent korrigiert, seitdem aber schon wieder fast sieben Prozent aufgeholt.

Die Aktie von Tesla hat dabei heute fast fünf Prozent zugelegt, die Papiere von Apple, Facebook, Alphabet und Netflix jeweils mindestens drei Prozent. Zudem waren US-Chiphersteller stark gefragt, nachdem sich eine Entspannung der Handelsbeschränkungen mit China in dem Sektor abgezeichnet hatte.

Die Erholung bei den Tech-Titeln begünstigt hat auch die Entwicklung am Anleihemarkt. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen blieb nahezu konstant bei 1,52 Prozent. Jüngst war sie noch auf bis 1,6 Prozent gestiegen und hatte vor allem die hoch bewerteten Tech-Aktien abrutschen lassen

Oracle unter Druck, Bumble fliegt

Negativ im Technologiesektor stachen indes die Aktien von Oracle hervor. Das starke Cloud-Geschäft mit IT-Anwendungen und Speicherplatz im Internet gab dem Softwarekonzern im abgelaufenen Quartal weiter Schub, die Papiere sackten dennoch um sechseinhalb Prozent ab. Auch die Ankündigung weiterer Aktienrückkäufe half nicht. Die Anteile hatten jüngst ein Rekordhoch erreicht, daher strichen die Anleger nun erst einmal Gewinne ein.

Positive Nachrichten gab es am Donnerstag für Johnson & Johnson, dessen Corona-Impfstoff die Europäische Union zugelassen hat auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA. Die EU rechnet mit ersten Lieferungen im April. Der Impfstoff von Johnson & Johnson hat den Vorteil, dass er nur einmal verabreicht werden muss, was Impfungen beschleunigen könnte. Die im Dow notierten Aktien reagierten darauf aber nur wenig und beendeten den Handel quasi unverändert.

Ganz oben im Leitindex rückten abermals die Papiere des Flugzeugherstellers Boeing um weitere 2,7 Prozent vor. Kreisemeldungen zufolge steht der Airbus -Konkurrent kurz vor einem Großauftrag von Southwest Airlines für die 737 Max. Die Boeing-Aktien profitieren seit einiger Zeit auch vom Trend am Aktienmarkt zu Papieren der "Old Economy" und von den Hoffnungen der Luftfahrtbranche auf ein nahendes Ende der Corona-Krise.

Die Aktien der Dating-Plattform Bumble stiegen nach der ersten Veröffentlichung von Quartalszahlen seit dem Börsengang um fast elf Prozent. Damit honorierten die Anleger besser als erwartet ausgefallene Umsätze sowie einen positiven Ausblick. Die Menschen wollen sich wieder verabreden. Die Nachfrage nach Dates nach Ende der Pandemie dürfte steigen.

Regierung setzt Corona-Konjunkturpaket in Kraft

US-Präsident Joe Biden hat das billionenschwere Corona-Konjunkturpaket mit seiner Unterschrift in Kraft gesetzt. Es handele sich um ein "historisches Gesetz", das der Mittelschicht und der arbeitenden Bevölkerung eine faire Chance gebe, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Ursprünglich war die Unterzeichnung des Maßnahmenbündels im Umfang von rund 1,9 Billionen US-Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) für Freitag angekündigt. Das von Biden vorgeschlagene Paket zur Bewältigung der Corona-Krise hatte am Mittwoch seine letzte Hürde im US-Kongress genommen.

Der Umfang des Konjunkturpakets entspricht fast zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Es beinhaltet unter anderem Direktzahlungen für die meisten Steuerzahler in Höhe von 1400 Dollar und zusätzliche Hilfen für Familien, darunter ein Kindergeld. Zudem mobilisiert es Mittel für Corona-Tests, die Impfkampagne, Schulöffnungen und Geld für klamme Bundesstaaten und Kommunen.

Bidens Hoffnung war es, das Gesetz noch vor Mitte März in Kraft zu setzen. Am kommenden Sonntag wäre die verlängerte und erhöhte Arbeitslosenhilfe für Millionen Amerikaner ausgelaufen. Die Arbeitslosenhilfe soll nun bis Anfang September um 300 Dollar pro Woche erhöht werden.

Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA in der vergangenen Woche derweil überraschend stark gesunken. In der Woche bis zum 6. März wurden 712 000 Erstanträge gestellt, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Das sind 42 000 Anträge weniger als in der Woche zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit 725 000 Anträgen gerechnet.

Mit Material von dpa-AFX.

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