Spätestens seit Ende 2020 brodelt die Gerüchteküche, ob, wann und mit wem Apple ein autonomes E-Auto bauen könnte. Toyota-Chef Akio Toyoda würde den Schritt grundsätzlich begrüßen – hat aber auch eine Warnung in Richtung Apple ausgesprochen.
Um ins Autogeschäft einzusteigen benötige man weit mehr als nur die Technologie, um die Fahrzeuge zu produzieren. „Mit dem technischen Know-how kann jeder ein Auto bauen, aber wenn man ein Auto auf den Markt bringt, sollte man sich darauf gefasst machen, 40 Jahre lang auf die Kunden und den Wandel im Markt reagieren zu müssen“, sagte Toyoda bei einer Branchenveranstaltung am Donnerstag.
Der Toyota-Chef meint damit, dass Autobauer den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge abdecken müssen – von der Beschaffung der Rohstoffe für den Bau über die Wartung bis zum Verschrotten am Ende der Nutzungszeit, die mitunter Jahrzehnte dauern kann.
Solange sich Tech-Konzerne wie Apple daran beteiligen, begrüße er Neulinge in der Branche, denn: „Wenn Technologieunternehmen in die Autoindustrie einsteigen wollen, bedeutet das, dass sie eine Zukunft hat und die Kunden mehr Auswahl haben.“
Apple soll auch die Verantwortung übernehmen
Bei seiner Rede schwingt jedoch die Angst mit, dass Apple nicht nur den Bau der Fahrzeuge an Partner oder Zulieferer aus der Auto-Branche outsourcen könnte, sondern auch die weniger beliebten Aufgaben wie Wartungsarbeiten und Rückrufe sowie die langfristige Haftungsfragen.
Als Vorsitzender des Industrieverbands der japanischen Autobauer JAMA sagte er, dass man in der Autoindustrie nicht glücklich sei über etwaige Arrangements, in denen der Apple-Partner die alleinige Verantwortung für die langfristigen Risiken tragen müsse. Ob Unternehmen aus dem Verband derzeit Gespräche mit Apple führen, wollte Toyoda allerdings nicht verraten. Auch Apple schweigt beharrlich zum seinen Auto-Plänen.
Die Branche rüstet sich
Die Aussagen des Toyota-Chefs zeigen, dass man sich in der Branche bereits sehr genau mit einem möglichen Einstieg von Apple auseinandersetzt. Allerdings dürften noch Jahre vergehen, bis der Tech-Riese tatsächlich die erste Fahrzeuge auf die Straße bringt. Spannend ist das Thema aber trotzdem, denn der Mobilitätsmarkt ist um ein Vielfaches größer als beispielsweise der Markt für Smartphones.
Auch wenn es sich dabei aktuell um Spekulationen und Zukunftsmusik handelt, sollten Anleger die Auto-Pläne also nicht ignorieren. Sie bieten eine langfristige Wachstumsperspektive, welche die starken kurz- und mittelfristigen Aussichten von Apple sehr gut ergänzen. DER AKTIONÄR bleibt in jedem Fall bullish und rät weiterhin zum Kauf der Apple-Aktie.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple.