Ja, der US-Präsident hat mit seinem Knallhart-Zoll-Move die Märkte abwärts geschickt. Ja, auch Palantir fällt heute. Allerdings erholte sich der Kurs direkt nach Handelsbeginn zunächst. Zuletzt lag der Kurs am frühen Abend rund 2,8 Prozent im Minus bei 85 Dollar. Auch gestern gab es im Handelsverlauf bereits Kaufinteresse und einen steigenden Kurs.
Damit hält sich die Aktie vom US-Spezialisten für Datenanalyse auf einem bemerkenswert hohen Niveau, während beispielsweise der S&P 500 am heutigen Donnerstag ein neues Tief gemacht hat.
Dass deutsche Anleger größere Verluste erleiden, ist auf die ungünstige Euro-Dollar-Entwicklung zurückzuführen – und somit nichts, was nur Palantir betreffen würde.
Hoffnung auf Mega-Auftrag
Wie berichtet (siehe weiterführende Beiträge am Artikelende), läuft es bei Palantir operativ weiterhin rund. Das Unternehmen steht kurz davor, einen wichtigen Vertrag mit der US-Armee zu gewinnen, der jährlich wiederkehrende Einnahmen von bis zu 100 Millionen Dollar generieren könnte, hieß es kürzlich von William Blair. Der Vertrag betrifft demnach das Next-Generation Command and Control (NGC2)-Programm, bei dem Palantir mit L3Harris und Anduril zusammenarbeitet.
Trotzdem ist die Entwicklung der Palantir-Aktie bemerkenswert. Die Aktie ist alles andere als günstig bewertet und das Geschäft Palantirs könnte zumindest kurzfristig auch unter Druck kommen, wenn die US-Regierung radikal Budgets kürzt und es zu einer ausgewachsenen Rezession kommen sollte und Firmen dementsprechend vielleicht ihre IT-Budgets kürzen und keinen Nerv für neue Software haben – mögliche Effizienzgewinne hin oder her.
Palantir hat eine starke Basis an Privatanlegern und von den Zöllen zumindest nicht direkt betroffen. Die aktuelle Kursentwicklung legt nahe, dass es keinen sonderlich starken Verkaufswillen gibt. Vielleicht auch, weil Anleger die Message des Unternehmens verinnerlicht haben, dass Palantir gerade für (mögliche) Krisen geschaffen sei – und aus solchen gestärkt hervorgehen könnte. DER AKTIONÄR rät, sicherheitshalber trotzdem den im Heft kommunizierten Stopp zu beachten, falls sich das Umfeld weiter eintrüben sollte.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.