Die Kurslücke wurde fast geschlossen: Bis auf 85,25 Dollar ist die Palantir-Aktie gestern im US-Handel gefallen. Anfang Februar war der Palantir-Kurs nach Zahlen von 83,74 Dollar auf mehr als 100 Dollar gesprungen. Schon damals war die Aktie fundamental gesehen sehr ambitioniert bewertet. Heute beruhigt sich die Lage bei Palantir anscheinend vorerst.
Die Aktie stabilisiert sich im US-Handel zunächst um 90 Dollar.
Shyam Sankar, der Chief Technology Officer und Executive Vice President von Palantir, verkaufte laut Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC bereits am 20. Februar insgesamt 375.000 Aktien von Palantir. Erlös: 38,4 Millionen Dollar. Sankar hält demnach immer noch 702.786 Aktien direkt und 749.899 Aktien indirekt.
Diese Nachricht kommt nicht wirklich überraschend. Palantir-Insider haben in den vergangenen Jahren mehrfach verkauft (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Palantir zählt zu den Aktien, die in den vergangenen Monaten besonders gut gelaufen waren. Dementsprechend größer ist auch das Rückschlagpotenzial.
Laut Farzin Azarm, Managing Director bei Mizuho Securities USA, setzen Privatanleger zunehmend auf gehebelte Produkte und könnten bei Kursrückgängen zu Verkäufen gezwungen sein. Tom Lee von Fundstrat sprach unterdessen angesichts der Verkaufswelle bei Momentum-Aktien von einer „Fleischwunde“, die für Investoren kein Grund zur Sorge sein sollte.
Bei Palantir wirken derzeit technische Faktoren stabilisierend. Das 38,2-Prozent-Fibonacci-Retracement verläuft um die 86 Dollar, die 50-Tage-Linie um die 85 Dollar.
Die Verkaufswelle bei Palantir ist bislang nichts Ungewöhnliches und sollte von langfristig orientierten Anlegern einkalkuliert worden sein. DER AKTIONÄR hatte bereits in den vergangenen Wochen mehrfach auf das Rückschlagpotenzial hingewiesen. Im Idealfall könnte Palantir nun wieder nach oben drehen. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass auf dem aktuellen Niveau erst einmal eine gewisse Konsolidierungsphase ansteht. Auch auf dem aktuellen Niveau ist Palantir fundamental betrachtet kein Schnäppchen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.