Nach der Korrektur seit Ende Januar kann sich die Aktie von Paion am Donnerstagmorgen deutlich erholen. Das Papier gewinnt mehr als zwei Prozent, nachdem das Unternehmen für 2016 einen geringeren Verlust als erwartet gemeldet hat. Der Umsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr leicht um 4,2 auf 4,3 Millionen Euro. Dieser resultiert vornehmlich aus der im Rahmen mit Cosmo abgeschlossenen Lizenzvereinbarung für den Narkosemittel-Kandidaten Remimazolam. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand ist derweil um sechs Millionen auf 23,4 Millionen Euro zurückgegangen. Unter dem Strich weist Paion einen Verlust von 20,1 Millionen Euro aus – erwartet hatte das Unternehmen zwischen 24,5 und 27,5 Millionen Euro –die Vertriebsvereinbarung mit Cosmo allerdings nicht eingerechnet.
Für 2017 rechnet Paion mit einem Umsatz von 5,8 Millionen Euro, der ebenfalls vor allem aus dem US-Lizenzvertrag für Remimazolam resultieren wird. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen sich weiter reduzieren auf 18 bis 20 Millionen Euro. Dies berücksichtigt wird ein Jahresfehlbetrag von nur noch 12 bis 14 Millionen Euro erwartet. „Auf Basis der aktuellen Planung geht Paion davon aus, dass der Finanzmittelbestand von EUR 30,1 Mio. zum 31. Dezember 2016 Paion in die Lage versetzt, alle verbleibenden Entwicklungsaktivitäten in der Indikation Kurzsedierung in den USA vollständig abzuschließen“, zeigt sich Paion zuversichtlich.
Im laufenden Jahr wird weiterhin Fortsetzung des laufenden klinischen Entwicklungsprogramms in den USA im Fokus stehen und in diesem Zusammenhang auch die Zusammenarbeit mit Cosmo. Zudem wird Paion die Arbeiten an einem Zulassungsdossier für den japanischen Markt in der Allgemeinanästhesie aufnehmen. Und auch am europäischen Markt könnte sich wieder etwas tun. Hier plant das Unternehmen zur Vorbereitung des EU-Phase-3-Entwicklungsprogramms in der Allgemeinanästhesie eine Phase-1-Studie zu initiieren.
Die Aktie von Paion eignet sich vor allem für risikobereite Anleger mit Geduld. Das Marktpotenzial ist enorm. Ende des Jahres könnte möglicherweise der Zulassungsantrag in den USA eingereicht werden und im kommenden Jahr die Genehmigung erfolgen. Allerdings muss man bei der Aktie auch immer wieder mit Rücksetzern rechnen. Zuletzt sorgte beispielsweise die Ankündigung einer Kapitalerhöhung zu einem Bezugsrechtspreis von 2,05 Euro für ordentlich Druck. Im Zuge der Korrektur rutschte die Aktie auch unter die 200-Tage-Linie zurück. Aus charttechnischer Sicht wäre nun wichtig, dass diese schnell zurückerobert werden kann. Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 1,90 Euro nach unten ab.