Die Ölpreise sind am Dienstag etwas gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 74,75 US-Dollar. Das waren 57 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 59 Cent auf 69,96 Dollar. Bereits zum Wochenauftakt waren die Ölpreise leicht gestiegen.
Marktbeobachter verwiesen auf eine weitere Unsicherheit am Ölmarkt. Am Wochenende hatte ein bewaffneter Aufstand der Söldnertruppe Wagner zu einer angespannten Lage im wichtigen Förderland Russland geführt. Der Aufstand wurde nach kurzer Zeit beendet. Die Unsicherheit über die Lage in Russland trifft am Markt auf anhaltende Sorgen über die weitere Entwicklung der Nachfrage nach Rohöl.
Russisches Ölembargo
Moskau hatte bereits im Dezember des vergangenen Jahres angekündigt, das Verkaufsverbot für russisches Öl und seine Derivate innerhalb der zuvor von den G7-Staaten festgelegten Preisobergrenze zu verlängern.
Laut der russischen Nachrichtenagentur TASS hat Präsident Wladimir Putin am Montag veranlasst, dass ein am 1. Februar in Kraft getretenes Dekret verlängert wird, das den Verkauf von Rohöl und Ölderivaten aus Moskau verbietet, die der westlichen Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel unterliegen.
Die Anleger am Ölmarkt blicken außerdem auf die unerwartet schwache konjunkturelle Entwicklung in China. Nach dem Ende der harten Corona-Maßnahmen konnte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zwar zu einer Konjunkturerholung ansetzen. Diese hat aber zuletzt deutlich an Fahrt verloren, was die Nachfrage nach Rohöl in China bremst.
Die Ölpreise erholen sich wieder leicht, internationale Konflikte belasten jedoch auch in dieser Woche den Markt. In der aktuellen Situation bieten sich weder Short- noch Long-Positionen auf Öl an. Einen Blick wert sind eher Unternehmen, die auch auf dem aktuellen Preisniveau gut zurechtkommen, wie BP und Repsol.
(Mit Material von dpa-AFX)