Nachdem die Aktie von Nvidia seit Anfang November in der Spitze unglaubliche 26 Prozent zugelegt hat, musste das Papier zur Wochenmitte erst einmal durchatmen. Am heutigen Donnerstag steht die Chip-Aktie vorbörslich jedoch schon wieder rund 2,8 Prozent im Plus – doch nicht alle Analysten sehen noch Kurspotenzial.
Die nach der Namensänderung von Facebook am Markt hochkochende Metaverse-Fantasie hat die Nvidia-Aktie in den vergangenen Tagen mächtig angetrieben. Kein Wunder, denn mit der Omniverse-Plattform liefert der US-Konzern ein mächtiges Tool zum Aufbau der virtuellen Welten.
Auf die Spitze – und damit auch auf ein neues Rekordhoch bei 232,10 Dollar – wurde die Nvidia-Rally am Dienstag getrieben. Denn Anleger und Analysten zeigten sich begeistert von den technischen Neuerungen, die Nvidia-Chef Jensen Huang für die „GPU-Technology-Conference“ im Gepäck hatte.
Neue, höhere Kursziele
Bereits vor der GTC-Keynote von Nvidia-CEO wiesen die Analysten von BMO darauf hin, dass der US-Konzern einen großen Vorsprung beim Aufbau virtueller Welten habe. „Mehre Unternehmen aus vielfältigen Bereichen könnten die Technologie nutzen.“ Die sich damit öffnenden Endmärkte veranlassten die Analysten dazu, das Kursziel von 250 auf 375 Dollar anzuheben.
Die Analysten von Rosenblatt Securities stimmten dieser Einschätzung zu und hoben das Kursziel für die Nvidia-Aktie von 300 auf 400 Dollar. Nach der hochspannenden Keynote, in der CEO Jensen Huang die 3D-Softwareplattform Omniverse als die Grundlage des Metaverse beschrieb, stellten die Experten fest, dass „Nvidia anderen Chip-Herstellern in der virtuellen Realität so weit voraus ist, dass der Vorsprung nicht leicht aufzuholen sein wird.“
Doch der Analystenkonsens sieht trotz einiger Kurszielanhebungen dennoch nur ein Konsensziel von 254 Dollar und damit für die nächsten zwölf Monate kein Potenzial für die Nvidia-Aktie, die aktuell bei 294,59 Dollar notiert. Aber keine Panik, es ist durchaus üblich, dass die Analysten erst einige Zeit nach rasanten Kurssprüngen auf die Entwicklung reagieren, an den Stellschrauben ihrer Bewertungsmodelle drehen und ihre Ziele nach oben setzen.
Nvidia liefert Hardware und Software nicht nur für das künftige Metaverse sondern an eine Vielzahl von Industrien. Das schafft eine langfristige Wachstumsfantasie, die durchaus höhere Bewertungen rechtfertigt. Kurzfristig gesehen erscheint der rasante Anstieg der Nvidia-Aktie jedoch nicht nachhaltig. Es gilt daher, nicht die Fahnenstange von oben anzupacken, sondern erst nach einer Konsolidierung neue Flaggen zu hissen und nachzukaufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.