Am frühen Dienstagmorgen hat Nvidia auf der GTC-Konferenz weitere Details zu seiner Omniverse-Strategie verraten und die Anleger begeistert. Die Nvidia-Aktie steht vorbörslich rund vier Prozent im Plus. Die Ankündigungen rund um das Metaverse waren aber nicht das einzige spannende Thema.
Ungeahnte Möglichkeiten im Omniverse
„Es ist die grundlegende Plattform“, mit diesen Worten beschrieb Nvidia-CEO Jensen Huang das Omniverse-Angebot des Chip-Konzerns. „Irgendwann werden wir zwischen virtuellen Welten hin und her springen wie wir es heute im Hypertext tun.“ Egal ob von Wissenschaftlern oder Gamern gebaut, virtuelle Welten werden laut Huang in einer Fülle auftauchen, wie es heute Internetseiten tun. (Timestamp 49:38)
Aktuell noch in einer Beta-Version, die erst von 70.000 Entwicklern und 500 Firmen genutzt wird, soll die Omniverse-Plattform in den kommenden Jahren weiter skaliert werden. Nvidia erwartet, dass von seinem 9.000 Dollar teuren Abonnement rund 30 Millionen Designer profitieren können.
Das Omniverse wie es sich Nvidia vorstellt ist dabei mehr als nur virtuelles Gaming. Als typisches Anwendungsbeispiel wurden im Rahmen der GTC-Konferenz die Entwicklungen von BMW vorgestellt, die einen digitalen Zwilling ihrer Fabrikanlagen in der virtuellen Welt erstellen. So lässt sich das Geschehen innerhalb der Fabriken bis ins kleinste Maschinendetail simulieren, um Verbesserungspotenziale zu erkennen oder neue Layouts zu testen. (Timestamp 57:50)
Hoher Datendurchsatz
Ein wichtiger Punkt der GTC-Keynote war auch die Veröffentlichung von „Quantum 2“, einer Netzwerk-Plattform, die im Data-Center nicht nur für hohe Bandbreiten sorgt, sondern dank des Wegfalls klassischer Switches auch für freien Platz und eine bessere Energieeffizienz. Quantum 2 kommt bereits in Nvidias Selene-Supercomputer zum Einsatz und ermöglicht dort Bandbreiten die das 1,5-fache des gesamten heutigen Internet-Traffics betragen. (Timestamp 30:45)
Simulation eines Quantencomputers
Es wird zwar laut Huang noch eine Dekade dauern, bis ein „nützlicher“ Quantencomputer gebaut werden kann. Nvidia will diese Zeit aber überbrücken und Wissenschaftlern die Simulation eines Quantencomputers zur Hand geben. Der erste simulierte Quantencomputer ist „Google Cirq“ und Nvidia will die Simulation künftig noch um den Faktor 80 beschleunigen. (Timestamp 22:35)
Die dritte Robotik-Plattform
Spannend ist auch der Einzug Nvidias auf den 200 Milliarden Dollar schweren Medizintechnikmarkt. Nvidia will sich hier ein Stück vom Kuchen sichern und stellte nun die „Clara Holoscan Platform“ vor. Mithilfe der offenen Plattform können Instrumentenhersteller mit ihren Sensoren durch den Einsatz von KI noch bessere Ergebnisse erzielen.
Gleichzeitig kündigte Nvidia noch Updates zu seinen Robotik-Plattformen Isaac, die beispielsweise bei der Lokalisierung und Steuerung von Maschinen in Fabriken dienen, und Drive für das Autonome Fahrzeug an. (Timestamp 1:24:25)
Nvidia beweist mit der Keynote zur GTC-Konferenz erneut, dass der Konzern im Omniverse, im High-Performance-Computing und bei der Robotik-Software-Entwicklung Technologieführer ist. Dem Markt wird damit das entscheidende Argument geliefert, weshalb die Aktie ein KGV für das nächste Jahr von 66 wert ist. Anleger freuen sich auf eine Zukunft mit Potenzial und bleiben der Nvidia-Aktie treu.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.