Auf den ersten Blick wirkt die Aktie von Nvidia nicht günstig – doch die langfristigen Wachstumsaussichten machen den Aufpreis mehr als nur wett.
Sicherlich ist Nvidia deutlich teurer als andere Halbleiter-Aktien. Das 20er-KGV von 38 liegt beispielsweise deutlich über dem durchschnittlichen KGV aller Werte im Philadelphia Semiconductor Index. Auch das EV/EBITDA von 46 ist doppelt so hoch wie der Durchschnitt von 23.
Bei einem derartigen Aufpreis ist klar, dass langfristig von Nvidia nichts anderes erwartet wird als Outperformance. Für diese Outperformance könnten die großen Trends Künstliche Intelligenz und Gaming sorgen. Hier bleibt der Chip-Hersteller hervorragend positioniert.
Kein anderes Unternehmen aus der Halbleiterbranche könne mit dem gleichen Design Prozessoren entwickeln, die als Grafikchips, in Rechenzentren für KI-Anwendungen und bei autonomen Autos eingesetzt werden, schreibt Bank-of-America-Analyst Vivek Arya. Klar ist: Nvidia hat sich mit der Referenzarchitektur DGX, den Tesla-Prozessoren und der HGX-Plattform einen technologischen Vorsprung gegenüber dem Konkurrenten AMD erarbeitet. Ein Riesenvorteil auf dem rasant wachsenden High-Performance-Computing-Markt.
Q4-Prognose und Charttechnik dürften nicht lange bremsen
Nach dem etwas enttäuschenden Q4-Ausblick wurde daher nur kurz an Nvidias Potenzial gezweifelt. Der Grund: saisonale Schwächen bei Konsolen und Notebooks. Die langfristigen Treiber, das stellte CEO Jensen Huang in der Quartalskonferenz klar, bleiben intakt.
Nach den Zahlen ging es daher weiter aufwärts. Nun hängt die Aktie von Nvidia an dem horizontalen Widerstand bei 212 Dollar fest. Beinahe täglich testete die Aktie in der vergangenen Woche den Widerstand – ohne Erfolg. Ein positiver Impuls könnte nun reichen, um den Deckel wegfliegen zu lassen.
Für Aktionäre von Nvidia heißt es nun abwarten, ob der Widerstand bei 212 Dollar nachhaltig hinter sich gelassen werden kann. Bis dahin gilt: Gewinne laufen lassen. Unterstützend dient die 90-Tage Linie bei aktuell 208,85 Dollar.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Nvidia.