Der Insulinmarkt leidet seit geraumer Zeit unter einem massiven Preis- und Konkurrenzdruck. Eli Lilly geht nun in die Offensive und setzt seine Rivalen wie Novo Nordisk noch stärker unter Zugzwang: Für das Insulin Humalog planen die Amerikaner die Markteinführung einer generischen Variante mit dem Namen Lispro, die satte 50 Prozent unter dem Listenpreis vom Original liegen soll. Nach Bekanntgabe verlieren die Papiere von Novo Nordisk rund zwei Prozent.
Politischer Druck zu groß?
Eli Lilly reagiert damit auf die zuletzt wieder aufgeflammten Debatten um Medikamentenpreise in den USA, gerade bei Insulinen. Insbesondere Sanofi und Novo Nordisk ernteten zuletzt heftige Kritik – die Konzerne erhöhten erst im Januar die Preise in Übersee.
Die drei Unternehmen nehmen mehr als die Hälfte des globalen Diabetesmarktes ein:
Quelle: PharmExec.com
Der US-Pharma-Konzern Eli Lilly, der sich zuletzt mit der Übernahme von Loxo Oncology verstärkte, generierte mit Humalog im letzten Jahr rund 1,8 Milliarden Dollar Umsatz und damit vier Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2017. Mit dem Launch vom Generikum Lispro dürfte der Druck auf Novo Nordisk steigen.
Dabeibleiben
Sicherlich belastet heute die Meldung von Eli Lilly den Aktienkurs von Novo Nordisk. Investierte Anleger sollten sich allerdings davon nicht aus der Ruhe bringen lassen und an Bord bleiben (Stopp bei 35,00 Euro). Wesentlich wichtiger: Eine schnelle Zulassung der oral verfügbaren Variante des großen Hoffnungsträgers Semaglutide. Und dort befinden sich die Dänen klar auf Kurs.