Novartis befindet sich auf gutem Weg auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Ab dem kommenden Jahr sollen Umsatz und Gewinn wieder kontinuierlich ansteigen. Grundstock des zukünftigen Wachstums ist eine gut bestückte Pipeline. Derzeit befinden sich 20 potenzielle Blockbuster-Kandidaten in fortgeschrittenen klinischen Studien. Bis 2020 wollen die Schweizer bis zu 40 Zulassungsanträge in den USA und Europa stellen.
Zuletzt konnte Novartis bereits einige Erfolge aus der Pipeline melden. Am heutigen Mittwoch beispielsweise hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA den Zulassungsantrag für das Migränemittel AMG 334 (Erenumab) akzeptiert. Wie Novartis mitteilte, stütze sich der Antrag auf ein umfassendes klinisches Program mit über 2.600 Migränepatienten, das die Wirksamkeit und das Sicherheitsprofil des Medikaments darlege. Bei AMG 334 handelt es sich um einen Antikörper, der sich selektiv an den CGRP-Rezeptor bindet, der eine wichtige Rolle bei den Migräneschmerzen spielen soll. Migränepatienten dürfte dies freuen, zumal ihnen seit den 1990er-Jahren nur noch sehr wenige neue Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt wurden.
Ein weiterer Erfolg gelang Novartis zuletzt mit dem Produktkandidaten RTH258 (Brolucizumab) bei der Behandlung von altersbedingter neovaskulärer Makula-Deneration (nAMD). Das Augenmittel habe nach bei einem 12-wöchigen Behandlungsinterval zu einer robusten Sichtverbesserung bei den betroffenen Patienten geführt, so Novartis. Dabei hat Brolucizumab gegenüber dem Konkurrenzmittel Aflibercept einen wichtigen Vorteil gezeigt: die lang anhaltende Wirkung: Aflibercept muss alle acht Wochen verabreicht werden.
Zudem konnte die Novartis-Tochter Sandoz im Biosimilar-Bereich eine EU-Zulassung erreichen und damit gegenüber dem Konkurrenten Roche punkten. Künftig darf Rixathon (Rituximab) zur Behandlung von Patienten mit bestimmten Formen von Blutkrebs und immunologischen Erkrankungen eingesetzt werden. Das Mittel wurde dabei für die gleichen Indikationen wie auch das Referenzmittel MabThera von Roche zugelassen.
Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie von Novartis zuletzt eine Aufholjagd gestartet. Gelingt nun der Sprung über das Jahreshoch sowie das 52-Wochen-Hoch wäre dies ein klares charttechnisches Kaufsignal. Anleger lassen die Gewinne weiter laufen. Besonderes Bonbon ist die gute Dividendenausschüttung. Derzeit beläuft sich die Rendite auf 3,5 Prozent.