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Novartis gibt kräftig Gas – Kampfansage an die Konkurrenz

Novartis gibt kräftig Gas – Kampfansage an die Konkurrenz
Foto: Börsenmedien AG
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Marion Schlegel 27.06.2016 Marion Schlegel

Der Pharmakonzern Novartis will seinen Rivalen mit Nachahmerversionen von wichtigen Biotech-Medikamenten Milliarden-Umsätze abnehmen. Bis 2020 will der Basler Konzern sogenannte Biosimilars von fünf wichtigen Arzneien auf den Markt bringen.

Mit den Originalversionen dieser Mittel erzielten die Konkurrenten Roche, Johnson & Johnson, Abbvie sowie Amgen im vergangenen Jahr einen Gesamterlös von 44 Milliarden Dollar, wie der Basler Pharmakonzern mitteilte. Die Nachahmerversionen könnten bis zu 75 Prozent billiger als die Originalmedikamente sein, sagte Novartis-Chef Joe Jimenez. Bislang bietet Novartis drei Biotech-Nachahmermittel an.

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Die geplanten Nachahmermittel von Novartis

Angesichts des Kostendrucks im Gesundheitssystem setzt Novartis auf eine hohe Nachfrage nach günstigeren Nachahmermedikamenten. Doch die Herausforderungen sind hoch. Die Biotech-Medikamente können nicht exakt nachgebaut werden. Der Aufwand für die Entwicklung und Zulassung ist daher deutlich höher als bei klassischen Generika.

Auch die Krankenkassen sehen das Kostensenkungspotenzial von Biosimilars. In den kommenden fünf Jahren könnten dadurch nach Einschätzung der Barmer GEK die Arzneimittelausgaben um mehr als vier Milliarden Euro reduziert werden. Die Kasse verwies in ihrem in der vergangenen Woche vorgelegten Arzneimittelreport 2016 jedoch darauf, dass die verschreibenden Ärzte besser über die Biosimilars aufgeklärt werden müssten.

Während die Europäische Arzneibehörde EMA bereits drei Biosimilars von Novartis zugelassen hat, fehlt in den USA noch das grüne Licht der Arzneibehörde FDA. Ärzte seien skeptisch, ob die Medikamente den Originalversionen entsprechen, räumte Marc McCamish ein, der für die Biopharma-Entwicklung der Novartis-Generikasparte Sandoz zuständig ist. Zudem drohen die Produzenten der Originalarzneien mit Patentklagen.

AbbVie argumentiert zum Beispiel, dass sein Medikament Humira zur Behandlung rheumatoider Arthritis noch bis 2022 Patentschutz genießt. Novartis sieht dies anders und zählt Humira zu den fünf Medikamenten, von denen der Konzern bis 2020 eine Nachahmerversion auf den Markt bringen will. AbbVie erlöste mit Humira 2015 weltweit 13 Milliarden Dollar. Zudem plant Novartis Nachahmerversionen des Amgen-Mittels Neulasta, das zur Behandlung von Infektionen bei Krebspatienten eingesetzt wird, und des Rheumamittels Enbrel (ebenfalls von Amgen), des Rheumamittels Remicade von Johnson & Johnson sowie des Roche-Krebsmedikaments Rituxan, das auch als MabThera bekannt ist.

Branchenfavoriten

Novartis bleibt nicht zuletzt wegen der starken Positionierung im hochinteressanten Biosimilars-Geschäft einer der Favoriten des AKTIONÄR im Pharmasektor. Trotz des Patentauslaufs von Rituxan bleibt aber auch Roche klarer Favorit im Sektor. Die Schweizer sind im Krebsbereich enorm stark aufgestellt und haben eine vielversprechende Pipeline, die wegfallende Umsätze mehr als ausgleichen dürfte.

(Mit Material von dpa-AFX)

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