Der neue Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel will bei den Erneuerbaren Energien auf die Kostenbremse treten. Die Branche läuft Sturm gegen Gabriels Pläne, sie würden die Energiewende gefährden. Die einzelnen Unternehmen sind von der angestrebten EEG-Novelle unterschiedlich stark betroffen.
Eigentlich war der neue Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel angetreten, um die Energiewende in Deutschland voranzutreiben, doch die Vorschläge in seinem Eckpunktepapier zur EEG-Reform sorgen in der Branche der Erneuerbaren Energien für Unverständnis und Entsetzen.
Solar-Ausbauziel weiter runter
Die Einspeisevergütungen für Solar- und Windenergie sollen von durchschnittlich 17 auf 12 Cent je Kilowattstunde gesenkt werden. Das jährliche Ausbauziel im Solarsektor soll erneut reduziert werden - von 3.500 auf nur 2.500 Megawatt. Zudem soll auch der von den Erzeugern selbst verbrauchte Solarstrom mit der EEG-Umlage belegt werden. Carsten König, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar), warnt: „Jetzt ist die Energiewende für Jedermann in Gefahr!“
Nordex unter Druck
Am Aktienmarkt haben die Pläne Gabriels für Kursabschläge gesorgt. Besonders stark traf es Nordex, dessen Aktien am Montag um über fünf Prozent einbrachen. Dabei kamen die Einschnitte bei der Windenergie nicht überraschend. Zudem verkauft Nordex nur noch einen geringen Teil seiner Produktion nach Deutschland. Für Analyst Holger Fechner von der NordLB ist der hohe Kursverlust der Nordex-Aktie daher überzogen.
Problematisch für Solarworld
Die erneute Reduzierung der Solar-Ausbauziele wiegt da schon schwerer. Insbesondere Solarworld wird das zu spüren bekommen. Zudem ist durch die erhöhten Kosten mit einem erheblichen Rückgang bei privaten Solaranlagen zu rechnen – einem wichtigen Markt für den Bonner Solarkonzern.
JinkoSolar und Yingli kaum betroffen
Die Auswirkungen auf chinesische Hersteller wie JinkoSolar oder Yingli Green Energy halten sich indes in Grenzen. Sie haben bereits in den vergangenen Jahren ihren Umsatzanteil in Deutschland drastisch reduziert und sich auf die schnell wachsenden Märkte in China, Japan und in den USA fokussiert.