Die überraschende Kapitalerhöhung von Nordex hat viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Auf lange Sicht ist eine gestärkte Bilanz für den Turbinenbauer aber sicherlich auch sinnvoll. Inzwischen haben sich die ersten Experten zur Entwicklung beim Turbinenbauer geäußert – und sie bleiben optimistisch.
Die Société Générale hat das Kursziel etwa von 17 auf 23 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Eine bessere Bilanz mache es möglich, die strategischen Ziele für 2022 auch zu erreichen, so Analyst Rajesh Singla. Seiner Meinung nach seien die ohnehin nicht besonders anspruchsvoll und spiegelten die Analystenerwartungen von vor der Coronakrise wider. Die Bewertung von Nordex sei im Branchenvergleich attraktiv.
Independent Research wiederum hat das Kursziel ebenfalls erhöht – allerdings lediglich von 17,00 auf 19,50 Euro. Die Einstufung lautet „Halten“. Analyst Sven Diermeier hat seine Prognosen nach der Kapitalerhöhung angepasst. Er gibt aber zu bedenken, dass Nordex in den vergangenen Jahren nicht in der Lage war, ein nachhaltiges Gewinnwachstum zu erzielen.
Constantin Hesse von Jefferies betont ebenfalls die gestärkte Bilanz und hat sein Ziel deshalb von 19,50 auf 23,00 Euro angehoben - mit Votum „Buy“. Nach der Kapitalerhöhung seien die Voraussetzungen für künftige Investitionen gegeben.
Die Kapitalerhöhung kam an der Börse zwar nicht gut an. Nach den jüngsten Aussagen des Managements war der Zeitpunkt auch durchaus unglücklich. Mehr Kapital kann einem Konzern, der nach wie vor in den roten Zahlen steckt, aber sicher nicht schaden. Anleger sollten deshalb nicht in Panik verfallen und die Gewinne laufen lassen.