Eine Kapitalerhöhung hat den Turbinenbauer Nordex am Mittwoch deutlich unter Druck gebracht. Investoren sind enttäuscht, dass der Konzern trotz seiner ambitionierten Ziele und einer soliden Bilanz schon wieder Geld braucht. Nun hat Nordex auch mitgeteilt, wofür das frische Kapital verwendet werden soll.
„Der Mittelzufluss wird den Wachstumspfad und die strategischen Ziele der Nordex Group für 2022 weiter unterstützen, ihre Bilanz stärken und allgemeinen Unternehmenszwecken dienen“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. „Der Ausbau der Produktionskapazitäten in Indien auf vier Gigawatt ist von zentraler Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern und die weltweit führende Marktposition der Gruppe zu stärken.“
„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung und das Vertrauen unserer Investoren.“, so Nordex-CEO José Luis Blanco. „Diese Kapitalerhöhung wird unser Unternehmen zusätzlich erheblich unterstützen, wenn wir unsere Produktionskapazitäten in Indien für unsere weltweiten Märkte erweitern und so die Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöhen. Gleichzeitig stärken wir unsere Bilanz und ebnen so den Weg für unseren profitablen Wachstumspfad.“
Nordex bleibt auf Wachstumskurs. Dennoch ist es aus Anlegersicht fragwürdig, dass sich der Konzern erneut Geld beschaffen muss. Angesichts der finanziellen Basis durch die Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr, den RWE-Deal und einen Staatskredit sowie der ambitionierten Margenziele ist eine erneute Verwässerung ärgerlich – und sie schürt die Angst, dass die Ziele erneut verfehlt werden. Da die Nachfrage nach grünen Energien an der Börse aber ungebrochen hoch ist, bleiben Anleger an Bord.