Mit 2,6 Millionen Aktien im Gesamtwert von 1,1 Milliarden Dollar hat sich ValueAct Capital zwei Prozent der Anteile von Nintendo gesichert. Der aktivistische Investor sieht in dem japanischen Videospiel-Giganten das Potenzial, ein globaler Medienkonzern werden zu können. Kommt jetzt ein von einigen Anlegern schon lange erhoffter Vorstoß?
Seit einem Jahr befindet sich ValueAct in Gesprächen mit Nintendo, um Veränderungsprozesse anzustoßen. Jetzt ergeben die jüngst gemachten Aussagen zu einer lockereren Lizenzpolitik noch mehr Sinn. Mit unter anderem Yoshi, Donkey Kong oder Zelda gibt es teils 40 Jahre alte Nintendo-Figuren, die noch kaum außerhalb ihrer Videospiele monetarisiert werden.
Selbst im Mobile-Gaming gibt es mit Pokémon GO (knapp 70 Millionen aktive Spieler) und Mario Kart Tour (rund 130 Millionen aktive Spieler) erst zwei erfolgreiche Spiele mit Nintendo-Figuren. Das soll sich ändern.
Nintendo baut ein einzigartiges Unterhaltungs-Universum auf. Dadurch hat Nintendo die Chance, zu einem breit aufgestellten und der weltweit größten Unternehmen für digitale Inhalte zu werden. Es gibt es immer mehr Möglichkeiten für Verbraucher, mit Nintendos Figuren außerhalb von Videospielen zu interagieren.
Den Anfang machte der Meisterdetektiv Pikachu-Film im vergangenen Jahr. Für dieses Jahr ist noch der Start eines Nintendo-Vergnügungsparks in Japan geplant (eine Verschiebung wegen COVID-19 gibt es bisher nicht) und 2021 soll ein animierter Super-Mario-Film veröffentlicht werden.
Neben der Nintendo-Switch-Erfolgsstory werden nun auch die bisher vernachlässigten Umsatzmöglichkeiten mehr zum Thema. Insbesondere im Mobile-Gaming kämpft Nintendo seit Jahren mit dem verschlafenen Start. Aber auch in anderen Bereichen wie Merchandising, Sponsoring oder Spielfiguren gibt es mit den beliebten Charakteren ungeheures Vermarktungspotenzial. Das will der Investor nun gemeinsam mit Big N heben – ein gutes Signal für die Aktie, die ohnehin eine AKTIONÄR-Dauerempfehlung (ununterbrochen seit 2016!) ist.