Nachdem Comcast am Donnerstag mitteilte, im vierten Quartal 149.000 Kunden seines Kabelfernsehdienstes verloren zu haben, schoss die Aktie von Netflix um über sieben Prozent nach oben.
Rückgang bei Kabelkunden trotz gutem Gesamtgeschäft
Gestern präsentierte Comcast die Geschäftszahlen für das vierte Quartal. Das Ergebnis fiel fast durchweg positiv aus, die Erwartungen der Analysten konnten erneut übertroffen werden. Allerdings kündigten alleine im vierten Quartal des letzten Jahres 149.000 Kunden ihren Kabelfernsehvertrag. Insgesamt verlor Comcast damit im vergangenen Jahr satte 733.000 Kunden in diesem Bereich. Somit setzt sich der Trend weg von linearen Unterhaltungsangeboten hin zu On-Demand-Plattformen fort.
Aufwind durch Analystenkommentar
Nachdem der erneute Rückgang der Kabelkunden bei Comcast bekannt wurde, schoss der Kurs der Netflix-Aktie in die Höhe. Einer der Gründe war die bullishe Aussage des Stifel-Analysten Scott Devitt. Dieser bezeichnete übermäßige Sorgen angesichts der wachsenden Konkurrenz durch andere Anbieter als ungerechtfertigt. Oftmals werde das Angebot von Netflix mit dem, deutlich unterlegenerer Plattformen verglichen und das anhaltende Schrumpfen des kapitalreichen Kabel- und Satellitenfernsehens völlig außer Acht gelassen.
Netflix nimmt Konkurrenz durch andere Anbieter gelassen
In einem Brief an die Aktionäre gab sich Netflix bezüglich der Konkurrenz durch andere Streaminganbieter gelassen:
„Viele Medienunternehmen und Tech-Giganten starten Streaming-Dienste. Sie verstärken den Trend hin zu Streaming und weg von linearen Unterhaltungsangeboten. Diese Bewegung steht erst an ihrem Anfang und ist global. Sie lässt noch reichlich Raum für das Wachstum vieler Anbieter, während das lineare Fernsehen verschwindet.“
Der Grund für den Kursgewinn der Netflix-Aktie der letzten Tage war wohl mehr dem Rückgang der Kabelkunden Comcasts als den Entwicklungen des Unternehmens selbst zu verdanken. Welchen Anteil der zum Streaming-Markt hinzukommenden Kunden Netflix für sich gewinnen kann und wieviel Druck durch die Angebote anderer Anbieter entsteht, wird die Zukunft zeigen. DER AKTIONÄR favorisiert im Sektor weiterhin die Aktie von Disney.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Netflix.