Netflix hat sich für die zukünftige Version des Streamingdienstes mit Werbeanzeigen für Microsoft als Technologie-Partner entschieden. Der Software-Riese bringe alle nötigen Fähigkeiten dafür mit, erklärte der fürs operative Geschäft zuständige Netflix-Manager Greg Peters am Mittwoch.
Der Videostreaming-Primus hatte im April angesichts sinkender Kundenzahlen angekündigt, eine günstigere Variante mit Werbung zu entwickeln. Bis dahin hielt Netflix fest an der ursprünglichen Idee fest, dass man Abo-Gebühren zahlt und dafür keine Werbung hinnehmen muss – während einige Streaming-Konkurrenten bereits Versionen mit Anzeigen anboten.
Der Gründer und Co-Chef von Netflix, Reed Hastings, hatte im April davon gesprochen, die Werbe-Version "in ein bis zwei Jahren auf die Reihe zu kriegen". Laut Medienberichten hatte Netflix auch die Youtube-Mutter Google und den Eigentümer der Senderkette NBC, Comcast, als Technologiepartner für die Anzeigenversion in Erwägung gezogen.
Nachdem Netflix im April zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt einen Rückgang bei den Abonnenten verzeichnete, brachte der CEO die Idee eines vergünstigten, dafür aber werbefinanzierten Abos ins Gespräch. Diese Option wird nun konkreter, aktuell verhandelt der Streaming-Riese dafür mit einigen Hollywood-Studios.
Die Netflix-Aktie hat in den vergangenen Monaten massiv an Wert verloren. Dass dem Papier den Abwärtstrend umkehren kann, muss der Negativtrend bei den Abonnenten gestoppt und mit zusätzlichen Angeboten die Kundenzufriedenheit gestärkt werden. Aktuell drängt sich ein Einstieg bei dem Streamingdienstleister nicht auf. Auch die Aktie von Microsoft stand zuletzt unter Druck. DER AKTIONÄR bleibt bei dem Papier aber langfristig zuversichtlich. Die unverändert guten Aussichten in der Cloud, ein Burggraben um die Cashcows Office und Windows sowie eine starke Bilanz sprechen jedoch nach wie vor für ein Langfrist-Invest in Microsoft.