In der Nacht von Montag auf Dienstag fand in Los Angeles die Verleihung der Emmys, dem bedeutendsten Fernsehpreis der USA, statt. Während die Netflix Hit-Serie Squid Game sechs Auszeichnungen abräumen kann, enttäuschte die Gesamtausbeute des Streaminganbieters mit Blick auf das Vorjahr dann doch etwas.
Insgesamt 26 Emmys gewann Netflix dieses Jahr und damit deutlich weniger als die 44 Trophäen im Vorjahr. Wichtig war jedoch, dass das Unternehmen sich mit den Gewinnen vor seinen ärgsten Konkurrenten Amazon Prime Video und Disney+ behaupten konnte, da die Auszeichnungen eine gute Werbung sind.
Am besten für den Streamingdienst schnitt dabei mit sechs Titeln die Netflix-Überraschung Squid Game ab. Unter anderem gewann die Serie die wichtigen Titel für den besten Hauptdarsteller in einer Dramaserie und den beste Regie in einer Dramaserie. Da die Serie auch in Bezug auf die Zuschauerzahlen jegliche Rekorde brach ist es wenig verwunderlich, dass sie eine Fortsetzung spendiert bekommt. Das ist umso erfreulicher, weil die erste Staffel laut Netflix bei Produktionskosten von 21,4 Millionen Dollar einen sogenannten „Impact Value“ von 891 Millionen Dollar lieferte.
Derweil hat JPMorgan die Einstufung für Netflix auf "Neutral" mit einem Kursziel von 240 Dollar belassen. Laut Analyst Douglas Anmuth seien mit den jüngsten Kursgewinnen der Netflix-Aktie vermutlich die Erwartungen an anstehende Änderungen im werbefinanzierten Abo-Modell verbunden. Die rekrutierten Top-Manager verfügten jedenfalls über die hierfür dringend notwendige DNA und über Beziehungen in der Branche.
Die Werbe-Bestrebungen des Streaming-Riesen versprechen mittelfristig neues Kurspotenzial. Hinzu kommt noch die angestrebte Expansion in den Gaming-Bereich, die ebenfalls vielversprechend ist. Dank der guten Aussichten ist DER AKTIONÄR weiter zuversichtlich gestimmt, Anleger bleiben an Bord.