Die Netflix-Aktie hat nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen vor einer Woche knapp ein Drittel an Wert verloren. Auch am Mittwoch setzte sich der Abverkauf fort – jedenfalls im regulären Handel. Denn der Kurssturz des Streaming-Marktführers lockte den bekannten Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman an – und die Veröffentlichung seiner Netflix-Käufe trieben die Aktie nachbörslich rund vier Prozent nach oben.
Laut einer Mitteilung an die Kunden von Pershing Square hat der Hedgefonds seit vergangenem Freitag 3,1 Millionen Netflix-Aktien erworben. Ausgehend vom Dienstagsschlusskurs hat Ackman damit eine Summe von rund 1,1 Milliarden Dollar in den Streaming-Anbieter investiert.
„Viele unserer besten Investments wurden getätigt, als Anleger mit einem kurzfristigen Zeithorizont großartige Unternehmen zu Kursen abstießen, die bei einer langfristigen Betrachtung außerordentlich attraktiv erschienen“, erklärt Ackman sein antizyklisches Vorgehen.
Laut Ackman weise Netflix einige höchstattraktive Merkmale auf wie beispielsweise ein auf Abonnements basierendes Geschäftsmodell, hohe wiederkehrende Umsätze, ein hervorragendes Management, vorteilhafte Skaleneffekte und dank einer breiten Content-Pipeline einen Burggraben gegenüber der Konkurrenz.
Netflix habe darüber hinaus das Potenzial noch zusätzliche Abonnenten hinzuzugewinnen und höhere Preise zu verlangen, was wiederum zu einer spürbaren Verbesserung der Margen und damit zu einem Anstieg beim Free Cashflow führen sollte.
Die Cash-Position für den Netfix-Zukauf machte Pershing Square übrigens durch die Auflösung einer größeren Hedge-Position auf steigende Anleihezinsen flüssig. Nach der Fed-Ankündigung, die zu weiter steigenden Zinsen führte, gestand sich Ackman jedoch ein, dass man mit einem späteren Verkauf höhere Gewinne hätte erzielen können – das Chance/Risiko-Verhältnis einer Netflix-Investition sei aber deutlich attraktiver.
Bill Ackman nennt einige wichtige Gründe, weshalb Netflix ein hervorragendes Unternehmen ist. DER AKTIONÄR ist ebenfalls der Meinung, dass der Markt aufgrund der aktuellen Wachstumssorgen die Netflix-Aktie über Gebühr abgestraft hat. Anlegern wird vor einem Einstieg jedoch geraten, auf eine erste Bodenbildung zu warten.