Neben steigenden Abonnentenzahlen sorgt die Viruszeit bei Netflix auch für einen positiven Cashflow von 162 Millionen Dollar. Wegen Einsparungen durch Produktionsstopps beendet der Streamingriese das erste Quartal 2020 mit insgesamt 5,2 Milliarden Dollar in der Kasse. Diese finanzielle Flexibilität ist aber nicht der einzige Vorteil in der Krise.
Nach Bekanntgabe der guten Quartalszahlen sagte Programmchef Ted Sarandos im Gespräch mit Analysten, die kommenden Highlights für dieses Jahr, wie die vierte Staffel von The Crown oder das animierte Musical Die bunte Seite des Monds, seien bereits abgedreht und in der Postproduktion. Bei den Produktionen für 2021 sei man auch schon weit fortgeschritten. Weil Netflix alle Folgen einer Staffel hintereinander drehe, sei der Vorlauf entsprechend lang und es komme nicht zu Verschiebungen wegen der Shutdowns.
Trotz ungewisser Zukunft wagt Netflix einen Ausblick auf das zweite Quartal. Die Erwartungen sind konservativ: Weltweit sollen 7,5 Millionen neue Abonnenten dazukommen. In den Quartalen drei und vier wird ein Abonnenten-Wachstum unter dem des Vorjahres erwartet. Begründet wurde das mit der schrittweisen Rückkehr zur Normalität in vielen Ländern.
Die fertigen Produktionen und der Cash-Bestand sorgen bei Netflix im laufenden Jahr für Sicherheit. Kritiker bemängeln seit Jahren das schwache Kapitalpolster des Streaming-Dienstleisters. Bedingt durch die aktuelle Sondersituation wächst das Polster jetzt kurzfristig an. Aufgrund ihrer relativ hohen Bewertung und der zunehmenden Konkurrenz ist die Aktie jedoch keine laufende Empfehlung. Als langfristiges Investment bevorzugt DER AKTIONÄR Walt Disney.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Netflix.