Der Streit zwischen der EU und der Schweiz und das Handelsverbot für Schweizer Aktien lässt die Anleger völlig kalt: Sie investieren weiter in die Aktie des Schweizer Lebensmittel-Giganten Nestlé. Am Dienstag steigt der Titel auf 109,66 Schweizer Franken und markiert damit ein neues Rekordhoch. Hat die Aktie immer noch Luft?
Die Analysten sind nach wie vor optimistisch für Nestlé. Derzeit empfehlen 17 Experten die Aktie zum Kauf, zwölf sagen „Halten“ und nur drei Analysten raten zum Verkauf.
Zu den Bullen gehört Martin Deboo vom Analysehaus Jefferies. Deboo hat sein Kursziel für Nestlé von 115 auf 121 Franken erhöht und die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Der Konzern habe zuletzt die Erwartungen beim Absatzvolumen, bei den Margen sowie beim Ergebnis übertroffen, so der Analyst. Niedrigere Steuerabgaben würden seine Gewinnschätzungen nach oben treiben.
Voll im Trend
Dass Nestlé so gut dasteht, ist zum großen Teil Verdienst von Mark Schneider. Der CEO baut Nestlé radikal um und setzt den Fokus klar auf Produkte, die eine hohe Marge abwerfen. Außerdem bieten die Schweizer mittlerweile etliche Lebensmittel mit weniger Zucker, Fett und Salz an. Zudem setzen sie auf veganes und vegetarisches Essen – ein Megatrend.
Darüber hinaus profitiert Nestlé davon, dass die Verbraucher zunehmend zu hochwertigeren Lebensmittel greifen. Auf Premium-Produkte entfallen bei Nestlé bereits 23 Prozent der Erlöse. Schneider hat hier in den vergangenen Monaten Mut bewiesen: Zum Beispiel hat der Konzern einen rosafarbenen KitKat-Schokoriegel auf den Markt gebracht.
Das Ende der Fahnenstange in Sachen Profitabilität dürfte bei Nestlé noch nicht erreicht sein. Der Aufwärtstrend ist voll intakt, das Momentum weiterhin top. Dabeibleiben!