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Nestlé: 1.400 Prozent plus – und es geht weiter aufwärts

Nestlé: 1.400 Prozent plus – und es geht weiter aufwärts
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 10.07.2017 Andreas Deutsch

Heuschrecken-Alarm in der Schweiz: Der umtriebige Hedgefonds-Manager Daniel Loeb greift den Riesen Nestlé frontal an. Das Ziel: Er will mehr Geld für die Aktionäre rausholen. Die Aktie sollte ihre erstklassige Langfrist-Performance fortsetzen.

Fünf Prozent – so viel ist die Nestlé-Aktie vom Reordhoch bei 78,81 Euro entfernt. Nach dem Einstieg von Daniel Loeb dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Marke fällt. Loeb ist Hedgefonds-Manager und zählt zu den aktivistischen Investoren. Wo er mit seinem Hedgefonds Third Point auftaucht, gibt es jede Menge Ärger für die Firmenlenker – und steigende Aktienkurse.

Warum ausgerechnet Nestlé?, fragen sich jetzt viele Börsianer. Die Aktie gehört doch seit Jahren zu den absoluten Highflyern. Die Dividenden eingerechnet kommt Nestlé in den vergangenen 25 Jahren auf eine Performance von 1.400 Prozent, während der Schweizer Leitindex SMI nur 370 Prozent zugelegt hat.

Es ist nun mal nicht alles eitel Sonnenschein bei den Schweizern. Nestlé hat das Wachstumsziel von fünf Prozent mehrere Jahre hintereinander verfehlt und es letzten Endes gekappt. Der Umsatz mit Fertiggerichten und Milchprodukten ist seit einiger Zeit rückläufig, bei Süßwaren ist Nestlé mit einem Umsatz von neun Milliarden Dollar nur Fünfter. Marktführer Mars kommt auf das Doppelte.

Loeb fordert mehrere Sachen: die Verbesserung des Produktportfolios, den Verkauf des 23-prozentigen Anteils an L’Oréal, höhere Margen. Der Einstieg Daniel Loebs bei Nestlé hat der Aktie einen Kick gegeben – und schon etwas bewirkt: Nestlé kauft Aktien im Wert von 20 Milliarden Franken (18,4 Milliarden Euro) zurück.

Schwieriger wird es, einen nachhaltigen Kurswechsel auf der Produktseite zu erreichen. Die Essgewohnheiten ändern sich rapide, die Kunden ernähren sich heute viel gesünder als noch vor 20 Jahren. Nestlé könnte enorm punkten, wenn der Konzern sich mehr auf Bio oder Veggie, beides Multimilliardenmärkte, konzentrieren würde.

Bei Süßigkeiten hat der Konzern offenbar schon einen Treffer gelandet: Die hauseigenen Forscher haben einen neuen Zucker entwickelt, der den Zuckergehalt in Schokoriegeln um bis zu 40 Prozent senken kann. Durch die veränderte Struktur löse sich der Zucker schneller auf. Die Schokoriegel sollen aber genauso gut schmecken.

Top-Tipp

Loebs Einstieg bei Nestlé wird dem Aktienkurs guttun. Der Riese Nestlé ist schläfrig und pomadig geworden. Das sollte sich jetzt ändern, zumal Loeb mit dem neuen Nestlé-Chef Mark Schneider auf einen erstklassigen Sanierer trifft. Die Aussicht auf Aktienrückkäufe, eine Sonderdividende und eine deutliche Erhöhung der Profitabilität machen Nestlé zum Top-Tipp.

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