Klimaneutrales Fliegen wird nach Auffassung der Luftfahrtindustrie bis zum Jahr 2050 möglich werden. Ein am Dienstag vorgestellter Fahrplan sieht vor, schrittweise in einen sauberen Luftverkehr überzugehen. Langfristig ruht die Hoffnung vor allem auf dem viel zitierten Energieträger der Zukunft: grüner Wasserstoff.
Der Aufbruch zum klimaneutralen Fliegen biete große Chancen für Deutschland und Europa, zum Vorreiter einer Zukunftsindustrie zu werden. So heißt es in dem gemeinsamen Papier der Verbände der Luftverkehrswirtschaft (BDL) und der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) mit der Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne. Gefragt seien die Produktion klimaneutraler Kraftstoffe im großtechnischen Maßstab ebenso wie Innovationen bei Flugzeugbau und Antriebstechnik. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet.
Kurzfristig sollten den Vorschlägen zufolge Flugverkehr auf die Schiene verlagert und Flugzeug-Emissionen kompensiert werden. 2025 könnten dann erste Kurzstreckenflugzeuge mit Hybridantrieb starten. Ab 2030 wird dem Kerosin den Plänen nach synthetischer Kraftstoff beigemischt. Fünf Jahre später könnten die ersten mit Wasserstoff betriebenen Flugzeuge starten. Spätestens Mitte des Jahrhunderts soll schließlich mit grünem Wasserstoff geflogen werden.
Viel Bewegung bei ZeroAvia und Co
Erste, kleine Unternehmen mit Start-up-Charakter versuchen bereits, mithilfe von Wasserstoff Flugzeuge zu betreiben. Dazu gehört unter anderem die britische ZeroAvia, die bei den Wasserstoff-Brennstoffstacks auf die Technologie von PowerCell setzt. Ein entsprechender Serienauftrag konnte im Oktober letzten Jahres finalisiert werden.
Klar ist auch: Eine nachhaltige Dekarbonisierung der Luftfahrtindustrie gelingt nur mit Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. Dafür werden als Kerntechnologie enorme Elektrolyse-Kapazitäten benötigt. Die notwendigen Anlagen können unter anderem Unternehmen wie Nel aus Norwegen oder ITM Power aus Großbritannien fertigen.
DER AKTIONÄR ist davon überzeugt, dass grüner Wasserstoff langfristig den Flugverkehr dekarbonisieren kann. Die derzeitigen Entwicklungen stecken allerdings noch in den Kinderschuhen. Ohnehin bleiben Einzelinvestments in Wasserstoff-Pure-Player ganz klar spekulativ. Derzeit führt DER AKTIONÄR hier die Aktien von Hexagon Purus, Lhyfe und Nel auf der Kaufliste. Auch PowerCell ist für äußerst risikobewusste Anleger wieder einen Blick wert. Wer breit gestreut am Wasserstoff-Boom in Europa teilhaben will, greift zum Indexzertifikat mit der WKN DA0AA0 auf den E-Wasserstoff Europa Index. Infos gibt es hier.
(Mit Material von dpa-AFX)
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